Re: Warum?

Danke für Deine ausführliche Antwort.

elklynx schrieb am 22.11.2024 19:09:

neurodivergent [..] zu sein die Wahrscheinlichkeit erhöht, "unterbeschäftigt"*, arbeitslos oder obdachlos zu sein

Wenn sogenannte "Neurotypische" sogenannte "Neurodivergente" ausgrenzen, sollte man ganz klar von einem anti-sozialen Verhalten sprechen. Was die Frage aufwirft, warum die Divergenten und nicht die Typischen im fMRI untersucht werden.

aber es kostet leider mehr Geld, nicht alle Kinder in die gleiche Schablone pressen zu wollen

Die komplette Durchökonomisierung der Gesellschaft nutzt vor allem der Spitze der Pyramide und ihren Lobbyisten. Für Kriege und Banken wird jeder angeblich notwendige Geldbetrag mobilisiert, für wichtigen soziale Aufgaben wie die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses ist leider keine Zeit und kein Geld vorhanden. /sarcon Sollen sie doch Kuchen essen /sarcoff

Mal angenommen, fMRI, PET, Epigenetik, funktionelle Neuroanatomie, usw. helfen uns das komplette Gehirn und alle individuellen Variationen inkl. Rezeptorvarianten bis ins letzte Detail aufzuklären und mit speziell zugeschnittenen ggf. einzelindividuellen Medikamenten die Neurochemie und damit das Verhalten von Menschen zu modifizieren. Ich glaube nicht, dass uns das gelingt, glücklicherweise. Und ich nehme an, ein solches Szenario gruselt Dich ähnlich wie es mich gruselt.

Aber mal angenommen, das wäre möglich. Würden die Menschen das wollen? Also morgens eine Tablette nehmen, damit man mit voller Leistungsfähigkeit der Gesellschaft bzw. deren Profiteure zur Verfügung steht? So wie sich heute viele Menschen die Nase operieren lassen, weil sie auch gerne eine Standardnase hätten? Oder faceliften lassen, damit sie jung aus sehen?

Angeregt durch unsere kleine Diskussion und Mark Beneckes Vortrag habe ich dem Thema noch ein bisschen hinterher gegooglet und bin auf einige, zum Teil satirisch aufgezogene, Webseiten[1] gestossen. Fand ich sehr unterhaltsam.

[1] https://www.telerik.com/blogs/working-neurotypical