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  • szul

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2003

der "Faktor Glencore"

Ja, den "Faktor Glencore" sollte man nicht "unterschätzen".
Blackrock ist übrigens der größten Anteilseigner von Glencore.

2008 wurde Glencore der Negativpreis Public Eye Swiss Award verliehen. Der Firma wird vorgeworfen, in kolumbianischen Kohlebergwerken skrupellos gegen Gewerkschaftsmitglieder vorzugehen. Durch die Bergwerke würden Bevölkerung und Umwelt der Region massiv geschädigt. Zahlen und Geschäftspraxis blieben völlig im Dunkeln.

Die Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern wirft dem Konzern vor, seine Geschäftsbücher durch erhöht ausgewiesene Betriebskosten und unrealistisch tiefe Rohstoffpreise zu manipulieren, um dadurch in den Entwicklungsländern keine Abgaben oder Steuern zahlen zu müssen.
So soll die sambische Glencore-Tochterfirma – laut einer Untersuchung zweier internationaler Rechnungsprüfungsgesellschaften im Auftrag der sambischen Steuerbehörden – unerklärlich „niedrige Einnahmen“ und ebenso unerklärlich „hohe Betriebskosten“ haben. Das Kupfer von Mopani werde über eine britische Tochter rund 25 % unter dem Weltmarktpreis an die Glencore-Zentrale in der Schweiz verkauft. Von dort gehe es dann zu Marktpreisen an die Abnehmer. „Der Gewinn entsteht also nicht in Sambia, sondern steuergünstig in der Schweiz, so die Prüfer.“

Recherchen von Public Eye und Global Witness deckten eine Beteiligung von Glencore und anderen großen Rohstoffhandelsfirmen am Petrobras-Skandal auf. Glencore soll über dubiose Mittelsmänner Bestechungsgelder an Petrobras-Funktionäre bezahlt haben, um Vorteile, bessere Preise und mehr Verträge zu erhalten.

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben im Börsenprospekt in Staaten aktiv, in denen „nach allgemeiner Ansicht Korruption existiert“. In diesen Ländern operiert Glencore durch Mittelsmänner mit unterschiedlichem Status, darunter Handelsvertreter, Geschäftspartner oder Beratungsunternehmen. Einige davon gerieten in die Kritik, weil ihnen in erheblichem Umfang Korruption vorgeworfen wurde. Insbesondere war Glencore der grösste Käufer im Öl-für-Lebensmittel-Programm im Irak unter Saddam Hussein und zahlte nach Ermittlungen der Vereinten Nationen mindestens 3,2 Millionen Dollar an Aufschlägen, die nach den Bedingungen des Programms illegal waren.

Im Jahr 2012 erhob Global Witness Vorwürfe gegen Glencore, Abbaurechte in der Demokratischen Republik Kongo heimlich und zu einem Bruchteil des Marktwerts von kongolesischen Staatsbergbauunternehmen mit Hilfe von Dan Gertler gekauft zu haben.

Weitere Vorwürfe betreffen Kasachstan, wo der Oligarch Bulat Utemuratow Glencore den Zugang zu Gold-, Blei- und Zinkvorkommen eröffnet hat.

Ende Mai 2022 bekannte sich der Konzern gegenüber amerikanischen, brasilianischen und britischen Strafermittlungsbehörden der Korruption schuldig in mehreren lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Glencore#Kritik

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