Marius2 schrieb am 28. März 2011 06:49
> Da wäre ja wohl erst einmal zu klären ob die Deutschen überhaupt
> jemals in der Moderne angekommen sind. Nationalsozialismus, 1968,
> German Atomangst und jetzt diese Wahl lassen doch daran zweifeln,
> daß die Teutonen ihre hirnfreie Sehnsucht nach der Gute-alte-Zeit-
> Vollkaskogartenzwergidylle irgendwann aufgegeben haben; ein überbor-
> dender Sozialstaat macht die Sache offensichtlich auch nicht besser.
Ein GAU in einem AKW soll laut Betreiber (also einer nicht ganz
neutralen Instanz) bei sachgemäßem Betrieb alle 10.000 Jahre
vorkommen. Wir haben ca. 400 AKWs auf der Welt. Do the math.
Dummerweise passieren darüber hinaus immer Fehler, wo Menschen
beteiligt sind - siehe Three Mile Island, siehe Tschernobyl. Und
Unternehmen sparen zugunsten kurzfristiger Profite gerne mal an der
Sicherheit - siehe Tepco, siehe unsere Betreiber, die laut
Laufzeitverlängerung erst nach 10 Jahren anfangen müssen, die
gesetzlich vorgeschriebenen Nachrüstungen vorzunehmen.
In der besten aller möglichen Welten hättest Du vielleicht recht,
wäre Atomkraft vielleicht eine echte Alternative. In der leben wir
aber nicht. Atomangst? I beg to differ. Andere Leute nehmen eben eine
andere Risikoabschätzung vor als Du - und da die
AKW-Risikoabschätzung auf einer sehr wackligen Datenbasis fußt,
kannst Du schlecht behaupten, Deine wäre rational und die der anderen
nicht. Das heißt, behaupten kannst Du das schon, aber niemand muss
Dich deswegen ernst nehmen, im Gegenteil.
Vollkaskomentalität? Ja, sehe ich bei den Banken und bei den
Unternehmern, bei denen Arbeitnehmer über Lohnzurückhaltung das
konjunkturelle Risiko tragen sollen. Hartz IV als Vollkasko anzusehen
ist... eine kreative Auslegung der Realität.
Überbordender Sozialstaat? Dann sag doch bitte mal, was konkret Du
für angemessen hältst. Ich höre von vielen Neoliberalen (das bitte
als rein technischer Begriff!), der Sozialstaat sei überbordend, aber
niemand hat mir genau erklärt, was der überbordende Teil ist.
Vielleicht bist Du ja der erste?
Nur fürs Protokoll - der Staat war meines Erachtens Versagern in
Unternehmen gegenüber tatsächlich überbordend sozial, und nicht nur
einmal, aber ich gehe nicht davon aus, dass Du das meinst.
> Da wäre ja wohl erst einmal zu klären ob die Deutschen überhaupt
> jemals in der Moderne angekommen sind. Nationalsozialismus, 1968,
> German Atomangst und jetzt diese Wahl lassen doch daran zweifeln,
> daß die Teutonen ihre hirnfreie Sehnsucht nach der Gute-alte-Zeit-
> Vollkaskogartenzwergidylle irgendwann aufgegeben haben; ein überbor-
> dender Sozialstaat macht die Sache offensichtlich auch nicht besser.
Ein GAU in einem AKW soll laut Betreiber (also einer nicht ganz
neutralen Instanz) bei sachgemäßem Betrieb alle 10.000 Jahre
vorkommen. Wir haben ca. 400 AKWs auf der Welt. Do the math.
Dummerweise passieren darüber hinaus immer Fehler, wo Menschen
beteiligt sind - siehe Three Mile Island, siehe Tschernobyl. Und
Unternehmen sparen zugunsten kurzfristiger Profite gerne mal an der
Sicherheit - siehe Tepco, siehe unsere Betreiber, die laut
Laufzeitverlängerung erst nach 10 Jahren anfangen müssen, die
gesetzlich vorgeschriebenen Nachrüstungen vorzunehmen.
In der besten aller möglichen Welten hättest Du vielleicht recht,
wäre Atomkraft vielleicht eine echte Alternative. In der leben wir
aber nicht. Atomangst? I beg to differ. Andere Leute nehmen eben eine
andere Risikoabschätzung vor als Du - und da die
AKW-Risikoabschätzung auf einer sehr wackligen Datenbasis fußt,
kannst Du schlecht behaupten, Deine wäre rational und die der anderen
nicht. Das heißt, behaupten kannst Du das schon, aber niemand muss
Dich deswegen ernst nehmen, im Gegenteil.
Vollkaskomentalität? Ja, sehe ich bei den Banken und bei den
Unternehmern, bei denen Arbeitnehmer über Lohnzurückhaltung das
konjunkturelle Risiko tragen sollen. Hartz IV als Vollkasko anzusehen
ist... eine kreative Auslegung der Realität.
Überbordender Sozialstaat? Dann sag doch bitte mal, was konkret Du
für angemessen hältst. Ich höre von vielen Neoliberalen (das bitte
als rein technischer Begriff!), der Sozialstaat sei überbordend, aber
niemand hat mir genau erklärt, was der überbordende Teil ist.
Vielleicht bist Du ja der erste?
Nur fürs Protokoll - der Staat war meines Erachtens Versagern in
Unternehmen gegenüber tatsächlich überbordend sozial, und nicht nur
einmal, aber ich gehe nicht davon aus, dass Du das meinst.