"...Die Kiewer Regierung sei nur eine Art Marionette der USA und habe im Prinzip keine eigene Handlungsmacht. Warum diese Geschichte erzählt wird, ist klar..."
Vielleicht auch deshalb, weil sie stimmt? Dabei ist es egal, ob die Kiewer Ukraine eigene Vorstellungen hat, sowohl was die Kriegsführung angeht, als auch die Kriegsziele. Wenn die USA die Unterstützung für Selenskyi einstellt, ist es schnell aus mit dem Krieg. Ob die Verteidigung bis zum letzten Mann oder sogar noch ein Angriff in Richtung Osten erfolgt, ist dabei egal. Wirklich im Sinne der Befreiung aller besetzter Gebiete einschl. der Krim ist kein Siegfrieden denkbar.
Und man sollte nicht unterschätzen, welche Langfristwirkung diese Auseinandersetzung bei allen Beteiligten haben wird: bei den Russen und den Ukrainern vor allem, aber auch bei uns und in den USA. Der Krieg ist für alle (alle!) teuer und muss bezahlt werden, wie auch die Sanktionen, ich kann mir gut vorstellen, dass auch in Deutschland diese Kampf-gegen-Russland-Stimmung fallen wird. Das haben eigentlich alle Kriege in sich: wird nicht schnell gewonnen, geht die Zustimmung zurück. Wer dabei den Anfang macht, die Russen oder die EU/USA/Ukraine, hängt von der Leidensfähigkeit der Menschen ab. Und die ist bei uns nicht sehr hoch.