RTop1969 schrieb am 12.12.2022 08:02:
"..aber auch wegen der aktuellen Geschlossenheit des eigenen Volkes und seiner Armee im Abwehrkampf."
Das ist wohl Ihr Problem, dass Sie nicht zu ende lesen, wenn Ihnen was nicht passt.
Ich dachte immer das die Bewohner des Donbass und Lugans international nicht als eigenständige Republiken anerkannt sind, daher also Ukrainer sind?
Sind Sie auch. Nur verwechseln Sie Bewohner des Donbass mit russischen Soldaten, seien es auch welche ohne Hoheitsabzeichen, und das schon seit 2014. Deswegen gab es auch kein Bürgerkrieg, sondern einen hybriden russ. Krieg gegen die Ukraine schon 2014. Aber das ist ja mittlerweile alles belegt. Nur manche hören eben vorher auf zu lesen.
Wenn diese Einwohner sich also 8 Jahre lang im Bürgerkrieg gegen die kiewer Zentralregierung befinden, das minsker Friedensabkommen von Kiew nie ratifiziert wurde und der Einmarsch der Russen am 24.02.22 als Befreiung wahrgenommen wurde,
wie kann man dann von der "Geschlossenheit des eigenen Volkes" reden?
Weil es keinen Bürgerkrieg gab, wie ich ihnen oben erklärt habe.
Zum Vergleich, die Kosovo-Albaner waren (und sind es nach manchen EU-Staaten auch heute noch) serbische Staatsbürger! Als solche lehnten die sich gegen die belgrader Zentralregierung auf, nachdem diese beschloss das nur noch serbisch als Amtssprache zu gelten hat (klingelts da bei manchen? Ist in der Ukraine nicht anders gewesen).
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
In der Tat gab es 2014 hier Unmut, aber der wurde durch russische Truppen instrumentalisiert und mit eigenen Truppen zum Krieg gemacht. Dass 2 Kilometer hinter der Kontaktlinie auf nicht besetzter Seite der Ukraine, die Menschen ganz anders über Russland denken, ist ja wohl kein Zufall und dass wir nun wissen, was Russland immer vorhatte und nun getan hatte, lässt ja wohl diese Legende des Bürgerkriegs wohl auch beim letzten Platzen wie eine Seifenblase.
Die Serben befanden sich damals auch "geschlossen" hinter Ihrer Regierung um die Terroristen des Kosovo zu bekämpfen...bis die NATO mit Ihrer Uranmunition und den Umweltkatastrophen drohte den Serben die LEbensgrundlage zu entziehen.
Gäähn
Eine Frage an die üblichen Verdächtigen: warum ist es ok wenn die NATO das Völkerrecht bricht, es ist aber nicht ok wenn die Russen es tun?
Es ist NIE ok wenn Völkerrecht gebrochen wird. Trotzdem gibt es auch hier viele Unterschiede, die die eine Tat schlimmer machen als die andere. Einen klassischen Eroberungskrieg, den Putin ja nun auch offen Zugibt, mit dem Zugewinn neuer Gebiete, hatten wir so in der Welt, oder auf jeden Fall in Europa nach dem 2. WK nicht mehr. Aber genau diese imperialen Handlungen haben Europa in zwei Weltkriege gestürzt. Dass das danach nicht mehr passiert ist und dass die Nachkriegsordnung festigte, hat Europa diese lange Friedenszeit gebracht. Dass Russland nun genau diese Ordnung gebrochen hat, in dem es sein Land mit militärischen Mitteln vergrößern will, ist so ein grundsätzliche Bruch der Nachkriegsordnung, dass hier Russland ein Alleinstellungsmerkmal hat. Sowas darf nicht toleriert werden und sowas darf nie zu einem Erfolg führen. Es geht hier nicht um die Ukraine, es geht um die Nachkriegsordnung. Somit ist es auch völlig unerheblich was das wirtschaftlich kostet, wenn Russland nicht so nachhaltig in der Ukraine verliert, dass es sowas nie wieder tun kann, sind die wirtschaftlichen Kosten wesentlich höher und wer weiss, was dann noch droht.
Übrigens fand dieser Bruch schon 2014 statt und damals hatte ich schon davor gewarnt, dass das zu schlimmerem führen wird, wenn man nicht angemessen darauf reagiert. Kann jeder hier nachlesen