Stephan Geue schrieb am 11.12.2022 21:16:
Ich nehme an, dass die russischen Militärtechniker und -strategen gesagt haben, dass es unterhalb einer gewissen "Vor"-Warnzeit eine zu hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein paar Raketen doch durchkommen. Und wenn in Charkow NATO-Raketen stünden, wäre der Weg nach Moskau definitiv kürzer als der von Kuba bis Washington.
Meinen sie die können keine Karte lesen?
Entfernung Moskau-Charkiw ~ 650 Kilometer.
Entfernung Zilupe (Lettland) - Moskau ~ 590 Kilometer.
Die 60 Kilometer machen wohl kaum einen Unterschied. Und sorry aber warum genau sollte man denn annehmen, dass die NATO Atomwaffen in der Ukraine stationieren will, wenn das doch schon lange im Baltikum möglich wäre? Wobei man natürlich sagen muss, durch die Invasion der Ukraine erscheint es zunnehmend denkbar, dass man tatsächlich deutlich mehr Waffen im Baltikum stationiert und eines Tages vielleicht auch Raketen dazu gehören.
Zwei Punkte noch zum Vergleich zu Kuba: Erstens gibt es meines Wissens nach genau keinerlei Pläne oder irgendwas belastbares dazu, dass die NATO irgendwas in der Ukraine stationieren wollte - das sah in Kuba doch etwas anders aus. Und zweitens ist nach der Argumentation dann ja nichts dagegen einzuwenden, wenn die USA nun in Kuba einmarschieren, sollte man sich da allzu Moskaufreundlich geben. Soweit ich mich erinnere, wurde ja vor nicht allzu langer Zeit erst damit gedroht, dass man ja Truppen dort und in Venezuela stationieren könnte.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.12.2022 14:14).