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  • Propeller15

mehr als 1000 Beiträge seit 29.08.2013

Re: Hmm, ich versteh trotz mehrmaligem Lesen dieses...

Nur Buchstaben und Ziffern schrieb am 11.06.2022 23:31:

... längeren Textes nicht, worauf der Autor eigentlich hinaus will.

Eigentlich fängt (mein) Unverständnis schon bei dieser Formulierung im Anreißer an ZITAT:

Unser Gastautor ist Mieterrat an einem "kriminaltätsbelasteten Ort". Das Bedürfnis nach Sicherheit steht dort im Spannungsfeld nicht nur positiver Erfahrungen mit der Staatsmacht

- Wieso die ""? Es ist doch tatsächlich ein kriminalitätsbelasteten Ort
(Die Hervorhebung zu dem fehlenden i möge man mir verzeihen - das ist mir nur nebenbei aufgefallen)

- Das Spannungsfeld mit der Staatsmacht wird im dann folgenden Text auch nicht schlüssig erläutert.

Soweit zum Anreißer, jetzt zum Text selber - ich nehme nur einzelne, mich stoßende Formulierungen mal aufs Korn:
1.

Ich selbst bin dort Mieterrat und persönlich eher polizeikritisch – die Polizei hat dort aus meiner Sicht nur eine Berechtigung als einer von vielen "zivilgesellschaftlichen", institutionellen und auch staatlichen Akteuren – allerdings nur als einer von mehreren.

Ein Schwurbelsatz erster Güte. Zumal der Autor auch im folgenden Text nicht erläutert, warum er "persönlich eher polizeikritisch" ist.

2.

Dadurch ist es ein sehr attraktiver Ort für Drogenkonsumierende und ebenso für Leute, die Drogen oder Ähnliches verkaufen wollen.

Wenn für sie nur wenige Orte existieren, um sich aufzuhalten, sind die Treppenhäuser der Großwohnanlagen immer ein willkommener Ort der Zuflucht vor Kälte, vor Beobachtung oder um sich dort in Ruhe einen Schuss zu setzen.

Worauf zielt dieser Satz ab?
In Richtung, daß es mehr Orte für Dealer und Konsumenten geben sollte?

Ich denke mal, das ist einfach so, dass ein "kriminalitätsbelasteter Ort" halt einer ist, wo man leichte Kritik empfindet, wenn andere irgendetwas machen, was nicht zu Hundert Prozent rechtlich abgesichert ist.

Aber einem selbst gibt es auch eine gewisse Ellenbogenfreiheit. Ach nee halt! Das war ja der amerikanische Way Of Life. Also andere Formulierung: Einem selbst gibt es auch eine gewisse Handlungsfreiheit.

Charaktierisierender finde ich den Teil:

Das wäre dann eigentlich ein Fall für die Reinigung, doch man denkt auch, dieser Mensch sollte nicht länger im Treppenhaus bleiben. In einem Altbau im Prenzlauer Berg würde jede:r normal finden, dass dies geregelt wird, um das Treppenhaus ohne Ekel nutzen zu können. Hier haben sich die Menschen eher daran gewöhnt, dass sie tagtäglich mit so einem Elend konfrontiert sind.

Die Armut wird der Armut überlassen, so könnte man das sozialgeschichtlich einstufen. Das Problem ist sicherlich, dass es darüber unterschiedliche Meinungen gibt. Die Strategie des Innensenats besteht darin, im nächsten Jahr überall Kameras zu installieren. Vermutlich soll hier ein Gewöhnungsprozess einsetzen: Viele Kameras und man habe irgendwie alles im Griff.

Man will eigentlich lieber etwas Geld haben, statt Kameras. Denn bei Kameras fließt das Geld woanders hin. Mit etwas mehr Geld würde das Elend verschwinden.

Glaubt man.

Aber ich bin leicht skeptisch. Je mehr Geld hinfließt, desto mehr wollen daran saugen. Jedenfalls gibt es solche Vermutungen.

Nach meiner Meinung kann es ruhig so bleiben wie es ist. Berlin ist auf einem guten Weg zur Vorreiterstadt zu werden, bzw. zu sein. Auch andernorts kann man noch Nachahmer werden.

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