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  • Lynx007

22 Beiträge seit 23.05.2015

Re: 576 Ortskräfte

Wir waren dort 20 Jahre im Einsatz. Das Patenschaftsneztwerk geht ca 10000 vielelicht 15000 gefährdeten Ortskräften aus. Also Personen und deren Familien die aufgrund ihrer Tätigkeit für die deutschen "Besatzer", fürchten müssen als "Verräter" masakriert zu werden.
Das umfasst alle Menschen die im Zeitraum 2001 und 2021 für deutsche Behörden, und Hilfsorganisationen, direkt oder auch indirekt tätig waren inkl. der Familien. Als vom Dolmetscher bis zum Koch. Also Sie haben unsere Soldaten, Polizisten und sonstige dortige Behörden unterstützt oder sind mit solchen Personen verwandt und daher auch durch Racheaktionen der Taliban gefährdet.

Wie kommt es zu der Differenz von 2500(nur 1800 haben dieses Angebot angenommen) und den jetzigen in den Median genannten 10000 bzw. 15000?

Ganz einfach, bei den 2500 waren nur Ortskräfte dabei, die ausschließlich die letzten 2 Jahre bei der BW direkt angestellt waren. Also nur die Menschen von 2019 bis 2021. Nicht die Menschen von 2001 bis 2018. Und auch nur die, die direkt über die BW tätig waren. Also von der BW bezahlt wurden. Nicht Subunternehmer die über eine Firma für die BW tätig waren. Und, nur BW, die ganzen anderen Ministerien und Organisationen, zählten auch nicht!

Also würde der Taliban auf den Briefkopf der Rechnung schauen. Also würde es den Taliban interessieren ob das 3 Jahre her ist. Oder als würde er einen Unterschied zwischen nem Koch oder nen Dolmetscher machen...

Das ist eine Riesenschweinerei. Organisatorisch wie auch moralisch. Wir waren in Ihrem Land, sie haben uns vertraut, wir hauen jetzt ab und lassen Sie mit diesem Problem im Stich....
Und die Gefährdung ist nicht erfunden. Die Safehouser in Kabul, die extra eingerichtet wurden um die Ortskräfte zu schützen, mussten aufgegeben werden. Da die Taliban mit Namenslisten durch die Häuser gehen. Es wird überall aus dem Land auch von Exekutionen berichtet. Zum Beispiel wurde auf die Familie von einem DW Reporter jagt gemacht.

Das Patennetzwerk, geführt von ehemaligen Bundeswehrangehörigen, macht sich jetzt auch riesige vorwürfe. Es hat die Menschen nach Kabul geholt, weil es dachte damit die Menschen zu schützen und es leichte wird sie rechtzeitig in die Freiheit zu bringen. Ein Fehlschluss wie sich jetzt durch die Lage herausstellt. da die Menschen jetzt in Kabul in der Falle sitzen. Die Taliban haben Checkpionts aufgebaut, insbesondere um den Flughafen, wo sie gezielt nach Ortskräften die dem "Feind" geholfen haben Ausschau halten.

Das ist so schrecklich. Und wir reden hier von Menschen, die es tatsächlich gab, die auch in den Computern erfasst sind, für die es auch Dokumente gibt, die natürlich die Ortskräfte Vorort vernichten müssen und sollten. Viele denken aber das sie die noch brauchen für eine Visa, was nicht mehr der Fall ist das die Prüfung in Deutschland vorgenommen wird. Und die Taliban lassen niemanden außer Landes oder zum Flughafen wer einen afghanischen Pass hat.

https://www.patenschaftsnetzwerk.de
https://www.deutschlandfunk.de/patenschaftsnetzwerk-afghanische-ortskraefte-fiedler-zu.694.de.html?dram:article_id=502108

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.08.2021 11:21).

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