Als Zeichen des Vertrauens hat es ein Grundstück im US-Bundesstaat Virginia gepachtet, auf dem das erste kommerzielle Fusionskraftwerk ARC errichtet werden soll.
Hmm, das sieht mir eher nach einem Versuch aus, die Geldgeber bei Laune zu halten. Es ist ehrenwert, wenn hier ein Unternehmen versucht, Kernfusion kommerziell zu nutzen, aber das, was bisher in Versuchsanlagen erreicht wurde, ist noch Lichtjahre von einem gewinnbringenden Einsatz entfernt. Ja, die Menschheit hat in den letzten gut 100 Jahre vieles geschafft, von dem die Menschen der damaligen Zeit gesagt haben, dass das nie klappen könne: Flugzeuge, Raketen, Computer, zivile Nutzung der Kernenergie etc. Aber ich glaube, dass beim Thema Kernfusion einfach so viele komplexe Fragestellungen zusammenkommen: Fusionsbrennstoff Tritium (muss künstlich erzeugt werden), Regelung einer extrem heißen Reaktion, Materialwissenschaften usw.
Allein die Tatsache, dass einerseits per Supraleitung starke Magnetfelder erzeugt werden und andererseits in dem gleichen Raum die Abwärme der Fusion abgeführt werden muss, bedeutet, dass auf kleinstem Raum die höchsten und niedrigsten vorstellbaren Temperaturen getrennt behandelt werden müssen. Das stellt aberwitzige Ansprüche an das verbaute Material. Die Brennkammer muss ja einem ständigen Neutronen-Bombardement standhalten. Und selbst Professor Harald Lesch stellt dann fest, um die Motivation zu erläutern: "Und wozu das ganze? Um Wasser warm zu machen."
Lasst uns das Geld lieber in Speichertechnologie verbunden mit Kreislaufwirtschaft investieren. Speichertechnologie verbunden mit Solarenergie, dem gehört die Zukunft. Das Geniale an der Photovoltaik ist ja, dass nach der komplizierten Herstellung für den Betrieb nichts mehr benötigt wird, keine beweglichen Teile, die verschleißen können, keine Betriebsstoffe (z.B. Wasser), die herbeigeführt werden müssen. Nein, in die Sonne stellen, und schon reißen die Photonen Valenzelektronen aus den Silizium-Atomen.
Nur mal zum Vergleich: ITER hat allein Baukosten von geschätzten 15 Mrd. EUR. Dafür könnte man PV mit mindestens 15 GWp Nennleistung aufbauen (Quelle: https://solarmodo.de/angebote/solaranlagen/solarkraftwerk-1-mw/).