Kerntot schrieb am 22.07.2024 11:30:
Ja, es gibt einige, die an dem Thema forschen. Die Chinesen scheinen irgendwie am weitesten zu sein.
Oder sie haben weniger Investorenklagen zu befürchten, wenn sie überzogene Jubelmeldungen veröffentlichen.
Wenn sie die Kernfusion beherrschen, dann ist "saubere Energie" kein Thema mehr.
Kernfusion ist keine saubere Energie, sie erzeugt immer noch Neutronenstrahlung, und diese Neutronen sind auch nötig, um die Energie aus dem Reaktor rauszutragen, damit man damit ein Dampfkraftwerk machen kann.
Und die Neutronenstrahlung erzeugt unvermeidlich radioaktive Atomkerne. Die sind bei Fusion kurzlebiger (aber immer noch viel zu langlebig), dafür strahlen sie entsprechend stärker; das ist keine überzeugende Verbesserung.
Es gibt auch keinen echten Vorteil gegenüber EE.
Die Brennstoffkosten bei Fusion sind fast Null, bei EE sind sie exakt Null.
Der Flächenbedarf bei Fusion ist kleiner, aber EE-Flächen lassen sich anders nutzen, Fusionskraftwerksflächen nicht.
Die Kosten sind absolut nicht abschätzbar, das könnte billiger oder teurer als EE sein.
Der wichtigste Nachteil ist sowieso, dass Fusion nicht rechtzeitig fertig wird; ich weiß gar nicht, warum irgendwer das Thema überhaupt wichtig findet.
Es ist eine nette Grundlagenforschung, kein Hype-Thema.
Was erwarten sich die Leute eigentlich von Fusion?
Und den Chinesen traue ich es zu, dass sie das als erstes schaffen.
Abwarten.
Früher hat man geglaubt, die Japaner würden die westliche Industrie überrollen. Da ist nichts draus geworden, die Japaner hatten zu viel ihrer Expansion mit Kapitalblasen finanziert.
China steckt in der exakt gleichen Zwickmühle, und so zögerlich, wie die KPCh darauf reagiert, scheinen sie kein besseres Rezept gegen das Problem zu haben.