Wenn ein AKW gut im Schuss ist, es streng kontrolliert wird und man ein Haufen Notfallpläne hat, kann man hier einigermaßen sicher Strom produzieren. Das könnte man so sehen. Ich sehe das kritischer, aber das Argument kann ich nicht einfach von der Hand weisen.
Problem ist da nur, dass die allermeisten AKWs (z.B. die in Frankreich) wirklich fürchterlich aussehen, uralte Technik verbaut ist, ständig Störungen passieren (die dann auch noch unterm Tisch gekehrt werden) und der Betrieb einem Glücksspiel gleicht.
Erneuerbare Energien haben da unbestritten enorme Vorteile, aber das Speicherproblem ist massiv und sorgt derzeit dafür, dass hier viel Geld und Strom verbrannt wird. Wenn man das nicht in den Griff bekommt, ist an eine überprozentuale Nutzung dessen nicht zu denken. Kurz und Mittelfristig sieht es hier mau aus. Da braucht man klassische Kraftwerke.
Neubau von AKWs sind zu teuer. Endlagerung ein echtes Problem. Auch hier braucht es Lösungen, die es mittelfristig nicht gibt.
Für mich zusammengefasst: Es gibt derzeit keine gute Lösung, um wirklich zuverlässig und sicher Strom zu produzieren. Also müssen Kompromisse geschluckt werden. Diese müsste eine Regierung treffen. Die meisten Regierungen weltweit gehen eher auf Kernenergie. Ist eine leichtere Lösung auf den ersten Blick. Aber nur, wenn man ignoriert, wo da die Brennstäbe herkommen. In Frankreich werden russische verfeuert, und Nachschub von dessen alten Kolonien ist nicht mehr drin, da man dort rausgeworfen wurde. Und die deutsche Regierung hat sich so kräftig mit den Russen überworfen, dass ohne ein Machtwechsel wir auch keine Brennstäbe mehr bekommen, selbst wenn wir die AKWs wieder in Betrieb nehmen (die aber bereits teilweise zurückgebaut werden).
Langfristig sehe ich die Zukunft (für Deutschland) eher bei den Erneuerbaren Energien kombiniert mit ordentlich (günstigen) Speichermöglichkeiten. Aber im Winter haben wir hier eher schlechte Karten. Die Wärmepumpen und E-Autos verschärfen das, da mehr Strom verbraucht wird als physikalisch erzeugt werden kann. Schwierig. Aber langfristig sehe ich das positiv.