Moklitz schrieb am 06.02.2024 16:01:
Dass die sogenannte Klimakrise als Aufhänger herhalten sollte, um die Atomenergie wiederzubeleben, war vorherzusehen. Klare Sache, denn Atomenergie ist ja nun wirklich eine saubere Sache. Entscheidend ist, dass die Atomenergie, ähnlich der Gentechnik eine Schwelle überschreitet, an der die von Menschen beherrschbare Technik und auch das menschliche Verständnis enden. Das zeigt sich in besonders krasser Form an der Atomwaffen-Technologie, die überhaupt nur dann mit menschlichem Leben auf unserem Planeten vereinbar ist, wenn sie nicht zum Einsatz kommt. Das hindert Militärs natürlich schon seit Jahrzehnten nicht daran, die Verwendung sogenannter taktischer Nuklearwaffen voranzutreiben. Militärs sind schließlich nicht für das Leben, sondern für das Sterben zuständig. Die Menetekel von Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl und Fukushima sprechen eine deutliche Sprache. Darum wollen auch die Kreise, denen eine förderliche und friedliche Entwicklung der menschlichen Gesellschaft nicht in den Kram passt, auf die Kernenergie auf keinen Fall verzichten. Kernenergie geht auf jeden Fall mit potenziell unbeherrschbaren und unvorhersehbaren Gefahren einher. Für eine Gesellschaftsordnung, die sich auf diverse fluktuierende Ängste gründet, ist sie insofern eigentlich unverzichtbar.
Was sich hier natürlich auch sehr deutlich zeigt, ist, dass es bei der ganzen Klimakrisendiskussion nie darum ging, irgendetwas für den Zustand und den Fortbestand des Lebens auf unserem Planeten zu tun. Wenn eine Diskussion in dieser Weise bestimmend wird, stecken immer die Machtinteressen unserer Geldeliten, unserer Oligarchenkaste dahinter. Sehr instruktiv war es in den letzten Jahren zu beobachten, wie die Diskussion, ob nicht Atomstrom ein guter, wenn nicht notwendiger Beitrag zum "Klimaschutz" wäre, zunächst vorsichtig lanciert und dann immer beherzter vorangetrieben wurde. Nebenbei, auch wenn das eher ein Nebenaspekt ist: Eine nachvollziehbare Rechnung, aus der hervorgeht, wie sparsam diese ganze dreckige Atomtechnologie eigentlich ist, habe ich noch nirgends präsentiert bekommen.
Wer Hiroshima und Nagasaki in einen Topf mit Fukushima und Tschernobyl wirft, ist an einer sachlichen Diskussion offensichtlich nicht interessiert. Wenn sie eine Suchmaschine ihrer Wahl nach der Anzahl der Todesopfer pro erzeugte kWh bemühen, werden sie feststellen, dass hier die Kernenergie eine der sichersten Arten der Stromerzeugung ist. Nebenbei: Eine nachvollziehbare Rechnung, aus der hervorgeht, wie man einen Industriegesellschaft ohne fossile oder Kernenergie versorgen kann, habe ich bisher auch noch nirgends präsentiert bekommen. Da sind wir in gewisser Weise Leidensgenossen ;-)