Ich sehe die Relevanz dieser Überlegungen nicht. Die nordkoreanische Führung sieht die atomare Bewaffnung als Lebensversicherung, sie wird daher unter keinen Umständen davon abrücken. Daran, dass die nordkoreansiche Armee mittlerweile atomar bewaffnet ist, kann kein Zweifel sein, und dass es wohl unmöglich ist, mit militärischen Mitteln einen Abschuss zu verhindern, ist auch common sense. Egal, wie es zu dieser Situation gekommen ist, egal ob die Bomben 20 oder 200 kt Sprengkraft haben. Fat Man (Nagasaki) hatte 21. Theoretisch würde die Lebensversicherung nach dem leicht abgewandelten MAD-Prinzip also funktionieren. Praktisch aber wohl kaum, denn erstens ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Bombe irgendwo in den usa einschlagen würde, eher klein, zweitens überschätzt das u.s.-Militär seine Fähigkeiten - wie in den letzten Jahrzehnten schon mehrmals geschehen - und bildet sich wohl ein, dies hundertprozentig verhindern zu können. Die aktuelle u.s.-Regierung tut augenscheinlich alles, um Kim zu einer Handlung zu verführen, die man als casus belli verkaufen kann. Wenn dem nicht so wäre, würde sie jetzt stillhalten und auf die Wirkung der wirtschaftlichen Strangulierung warten.