Lyki schrieb am 15. April 2007 12:32
> Alles muss man haben weil es der andere auch hat.
> Also müssen (in den kinderverdummenden Gesellschaftsschichten)
> vielfach beide Elternteile arbeiten. Nur, es ist dann niemand da, der
> sich dann um die Kinder kümmert, ihnen was beibringt, ihnen was
> lehrt, und ihnen auch als gesellschaftlich positives Vorbild dient.
Im Prinzip richtig.
> Die Schule ist nur ein Teil durch den Kinder etwas lernen, die Eltern
> sind der wichtigere Teil.
Andererseits überschätzen viele Eltern die Einflussmöglichkeiten auf
ihre Kinder.
> Sie werden mit den Medien alleine gelassen.
> Zudem fehlt vielen Eltern einfach selber das wissen um die
> Kindererziehung.
Yep. "Elternführerschein" now, sonst Kinderverbot! (Nur halb ironisch
gemeint.)
> Früher in den Großfamilien [...]
Richtig ist, dass es in der Großfamilie zusätzliche Korrektive
gegenüber den einseitigen Einflüssen der Kleinfamilie gab, und das
war zweifellos gut. Die Großfamile war aber auch nicht wirklich der
Hort der optimalen Kindererziehung. Richtig ist, dass es vollkommen
verfehlt ist, die Kleinfamilie als alleinseligmachenden Grundpfeiler
der Gesellschaft weiter in den Vordergrund zu stellen, wie es von der
Realpolitik weiterhin betrieben wird.
> Wer nun glaubt in den vielbeschworenen Kinderkrippen eine Hilfe zu
> finden wird sich sehr wundern. Nicht nur das man dann den Einfluss
> auf die Erziehung minimiert und die Kinder zusätzlich entfremdet [...]
Das kann man so nicht sagen. Den Einfluss der Kleinfamilie auf die
Erziehung zu minimieren kann in vielen Fällen nur gut sein - gerade
wie in der Großfamilie. Entscheidend ist, wie die Kinderkrippen
letztlich ausgestaltet sind, ob es sich da um bloße Verwahranstalten
mit minimalem Betreuungsaufwand durch minimal geschultes Personal
handelt, oder dort eine engagierte und sozialpädagogisch fundierte
Betreuung stattfindet. Die immer weitergehende Ökonomisierung des
öffentlichen Bereichs lässt allerdings leider bereits weitreichende
Schlüsse zu, in welche Richtung sich das in Zukunft am ehesten
bewegen wird. Und da kommen wir dann zu den Kernproblemen unserer
Gesellschaft, von denen die, die wir hier diskutieren, überhaupt erst
bedingt werden, wenn man etwa auch in den Bildungssektor schaut und
die Hürden für die "bildungsfernen Schichten", die ihrem Nachwuchs
das Ausbrechen daraus systematisch erschweren.
Cheers,
d. d.
> Alles muss man haben weil es der andere auch hat.
> Also müssen (in den kinderverdummenden Gesellschaftsschichten)
> vielfach beide Elternteile arbeiten. Nur, es ist dann niemand da, der
> sich dann um die Kinder kümmert, ihnen was beibringt, ihnen was
> lehrt, und ihnen auch als gesellschaftlich positives Vorbild dient.
Im Prinzip richtig.
> Die Schule ist nur ein Teil durch den Kinder etwas lernen, die Eltern
> sind der wichtigere Teil.
Andererseits überschätzen viele Eltern die Einflussmöglichkeiten auf
ihre Kinder.
> Sie werden mit den Medien alleine gelassen.
> Zudem fehlt vielen Eltern einfach selber das wissen um die
> Kindererziehung.
Yep. "Elternführerschein" now, sonst Kinderverbot! (Nur halb ironisch
gemeint.)
> Früher in den Großfamilien [...]
Richtig ist, dass es in der Großfamilie zusätzliche Korrektive
gegenüber den einseitigen Einflüssen der Kleinfamilie gab, und das
war zweifellos gut. Die Großfamile war aber auch nicht wirklich der
Hort der optimalen Kindererziehung. Richtig ist, dass es vollkommen
verfehlt ist, die Kleinfamilie als alleinseligmachenden Grundpfeiler
der Gesellschaft weiter in den Vordergrund zu stellen, wie es von der
Realpolitik weiterhin betrieben wird.
> Wer nun glaubt in den vielbeschworenen Kinderkrippen eine Hilfe zu
> finden wird sich sehr wundern. Nicht nur das man dann den Einfluss
> auf die Erziehung minimiert und die Kinder zusätzlich entfremdet [...]
Das kann man so nicht sagen. Den Einfluss der Kleinfamilie auf die
Erziehung zu minimieren kann in vielen Fällen nur gut sein - gerade
wie in der Großfamilie. Entscheidend ist, wie die Kinderkrippen
letztlich ausgestaltet sind, ob es sich da um bloße Verwahranstalten
mit minimalem Betreuungsaufwand durch minimal geschultes Personal
handelt, oder dort eine engagierte und sozialpädagogisch fundierte
Betreuung stattfindet. Die immer weitergehende Ökonomisierung des
öffentlichen Bereichs lässt allerdings leider bereits weitreichende
Schlüsse zu, in welche Richtung sich das in Zukunft am ehesten
bewegen wird. Und da kommen wir dann zu den Kernproblemen unserer
Gesellschaft, von denen die, die wir hier diskutieren, überhaupt erst
bedingt werden, wenn man etwa auch in den Bildungssektor schaut und
die Hürden für die "bildungsfernen Schichten", die ihrem Nachwuchs
das Ausbrechen daraus systematisch erschweren.
Cheers,
d. d.