MiMoses schrieb am 08.02.2019 23:38:
Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen, entzündliche Darmerkrankungen liegen ganz vorn.
Das sind allesamt Krankheiten mit hoher Affinität zu psychischen Problemen. Der allgemeine Verweis auf "Stress" ist sehr unspezifisch und führt nicht weiter. Ich persönlich habe als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut da so meine Theorien. Demnach haben Kinder immer weniger eine Kindheit als zeitlich begrenzten Schutzraum vor gesellschaftlichen Zwängen, der ihnen eine vergleichsweise unbeschwerte Entwicklung ermöglicht.
Hmm, selbst hierzulande ist ja sowas wie eine "Kindheit als zeitlich begrenzten Schutzraum" eine relativ junge Erscheinung (so Ende des 18. Jahrhunderts entstanden). Noch im späten Mittelalter galten Kinder als "kleine Erwachsene".
Was übrigens im globalen Maßstab wohl heute noch der Standard ist. Da sind Kinder tendenziell von Anfang an den normierenden und repressiven Mechanismen der Kollektivierung (hier: Sippe) ausgesetzt und erfahren Druck durch tätige Mithilfe die Subsistenzwirtschaft der Sippe zu unterstützen.
Dennoch sind die o.a. Erkrankungen dort keineswegs ein Phänomen.
Die These "Kinder dürfen heute keine Kinder mehr sein und werden deswegen krank" halte ich daher für wacklig.