Ich hab mit 13 (Anfang der 90er) Werbung und später das Gemeindeblatt verteilt. Mit einem Fahrrad. Dann mit 16 in einer Fabrik gearbeitet. Alles neben der Schule. Von dem Geld hab ich mir dann meinen ersten PC gekauft. Ich finde das gibt einem einen ganz anderen Bezug zu Geld und auch zur Arbeitswelt.
Wenn ich mir heute so die Azubis der Kunden anschaue, würde ich sagen, das es denen auch nicht geschadet hätte, im Gegenteil.
Das soll natürlich nicht heißen, das ich jede Form von ausbeuterischer Kinderarbeit gutheißen würde. Aber ein Bisschen Arbeiten schadet auch nicht, im Gegenteil.
Aber wie immer im Westen: wir projezieren unsere heutigen Moralstandards auf andere Länder und sogar auf unsere eigene Vergangenheit. Dabei vergessen wir, das Moral weder in die eine noch in die andere Richtung universell ist, sondern immer auch einen Kontext hat. Sowohl zeitlich als auch gesellschaftlich.