Kinderarbeit war zum rein ökonomischen Überleben notwendig, solange die Eltern nicht produktiv und wertschöpfend genug waren um die Kinder durchzubringen. Und das war in D und der Schweiz teilweise bis in die Achziger notwendig, insbesondere auch auf dem damals noch ökonomisch stark unterentwickeltem Land. Ackerbau und Viehzucht hat halt auf der Alm nicht viel eingebracht.
Den Luxus des Verzichts auf (lokale) Kinderarbeit können wir uns in Mitteleuropa auch erst seit paar Jahrzehnten leisten, vorher war Kinderarbeit einfach nur eine Notwendigkeit. In anderen Ländern ist sie heute noch eine Überlebensnotwendigkeit. Wir dürfen nicht den Fehler machen, die derzeitigen ökonomischen Verhältnisse paar Jahrzehnte zurückzuprojizieren, die Verhältnisse waren damals weit schlechter.
Zum Thema Frauenwahlrecht in der Schweiz: Wählen durfte dort nur, wer Waffen tragen und kämpfen konnte (also die Bürgerpflicht zur direkten Landesverteidigung leisten konnte). Das war eine aus der Schweizer Tradition als wehrhaftes Völkchen gewachsene und unabdingbare Forderung, die der Schweiz allerdings auch jahrhundertelang Frieden einbrachte. Es durfte keiner über Krieg oder Frieden mitentscheiden, der nicht fähig oder bereit war, seinen Arsch selbst hinzuhalten. Und kriegsgeile Weiber gabs schon immer („Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“). Komischerweise müssen die Weiber in der Schweiz auch keine Wehrpflichtersatzabgabe zahlen...