ondori schrieb am 10.09.2024 17:42:
Ja, echte Rabeneltern lassen ihre Kinder zurück, geben sie zur Erntezeit auf einem Bauernhof ab und fahren dann zu zweit in den ungestörten Urlaub.
latürnich...
>>Sowohl Weibchen als auch Männchen versorgen die Jungen, beschützen sie vor Gefahren und vertreiben Greifvögel, die den kleinen gefährlich werden können.
Der Begriff "Rabenmutter" oder "Rabenvater", der verwendet wird, wenn menschliche Eltern ihre Kinder schlecht behandeln, ist also völlig falsch.<<
https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-rabenvoegel-100.html
Darüber reden, wie die Wirklichkeit mancher Kinder in der Kindheit ausg'schaut hat, das verbietet sich jedenfalls. Viel besser ists doch, sich ein Beispiel aus der Tierwelt zu suchen - den 'Unglücksvogel' - auf den mensch, auch Leut', die dem Absinth nicht abhold gewesen sind - schon immer seine eigne Nachtmarseite projezieren konnte.
Da bekommt/bekam der Alb halt Flügel - weniger ein schillernder Hermes der gewesen war.
'Sprach der Rabe' sich auch in der Scheibenwelt find't( Pratchett).
Apropos Schweiz und apropos Raben - schau man mal in Einsiedeln nach. Da hat es zwei Raben im Wappen - und wenn an Legenden wirklich was dran ist, und man nicht nur Schauermärchen über diese Vögel erzählen will ( auch gut zum Gruseln latürnich bei Hitchcock) , dann könnt man drauf kommen, daß das, was eingangs über sie als liebevolle Eltern gesagt worden ist, sie auch als Wegeshüter und -begleiter gesehen werden könnten- als tanzende Windkinder in den Lüften, wenn die Thermik stimmt - als kluge Strategen im Revier, wenn der Bussard auftaucht ...und noch einiges mehr.
Aber seinen Eltern einiges zu erklären, ist manchmal für Kinder schwer.
Die perfekte Erholung für die beiden das ganze Jahr über hart schuftenden AN.
NB: Raben, Eltern und Kinder kann man nicht gendern - AN steht für "Arbeitnehmende"😛
Und der Schuft ist per se männlich...
Das ist sowieso wurscht. Selten daß ein Schuft wirklich auch mal selber schuftet, schon garnicht tät sich der die Händ' bei Stallarbeit 'schmutzig' machen wollen, Großstadtschnösel helfen auch ungern bei Heuernten und dem Einbringen der Ballen auf die Tenne
( falls mensch Ironie dabei findet, bedenk wer, daß auch mal gesammelte Vorurteile ausgesprochen werden müssen - und in jeder Ironie auch ein gran Wahrheit drinne ist).
Schad', daß für Schuft keine weibliche Form gibt. Mit 'Mohr's 'Tussi hat's auch nix zu tun. Die Eleanor hat für Frauenrechte sich ja eingesetzt . Und daß Frauen früher dem Hausunhold ärgest ausgesetzt waren, ebenso wie ihre Kinder, ist kein Geheimnis.
Interessant ist übrigens ein Vortrag von Hannah Arendt darüber, wie man mit Kindern umgehen sollte. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, hat sie gesagt. Sie geht vom Konservativen aus. Ist vielleicht nicht mal so falsch, bedenkt man, wie an anderer Stelle ja auch erwähnt, wie manche Kinder und Jugendliche heut so drauf sind. Schuld dran sind sie aber eher nicht. Systemisch ist das. Kriege, Umweltbedingungen, zunehmende soziale Ungleichheit undsoweiterundsofort.
Den Kindern die Schuld dafür zu geben schien mir wie den Raben die Verantwortung für...siehe oben. Kinder können noch nicht ohne Geländer leben. Sie brauchen eine gute Struktur und Halt. Eltern sein ist kein Urlaubsreise und auch kein Ferienjob.
Und politisch Verantwortliche die auf Schuldenbremsen stehen während sie
möglicherweise Vollgas geben, porschefahrend, können sich auch mutmaßlich kaum in Situationen hineindenken, in denen das Managen von 'das bisserl Haushalt undsoweiterundsofort' eine ganz andere Herausforderung darstellt, als das was manche Politiker uns über ihre ähm - gute Arbeit - glaubhaft zu machen versuchen.