Die GRÖSSTE Bedrohung für die Menschheit ist NICHT der Klimawandel - sondern dass wir in unserem Konsumwahn den Planeten kahlfressen wie Heuschrecken. Wir werden immer mehr in Zahl und Ressourcenhunger - und eine ethisch vertretbare Lösung zur Trendumkehr ist nicht in Sicht.
Wenn es nicht gelöst wird, stößt die Menschheit irgendwann an ihre Wachstumsgrenzen. Da jeder Mensch zur Ernährung eine gewisse Fläche fruchtbaren Landes braucht und Zugang zu sauberem Wasser, sind da die Grenzen ziemlich eng gesteckt. Die Ernährung ist an sich ein Thema: das liebe Vieh wird zum Flächenkonkurrenten. Das Ansinnen, auf vegetarische oder vegane Ernährung umzustellen wird immer öfter auch mit der Idee "Welthunger bekämpfen" verknüpft.
So funktioniert das aber nicht. Das beste Beispiel ist Afrika: hier wird seit über 60 Jahren versucht, den Hunger zu bekämpfen mit sehr überschaubarem Erfolg. Der Hunger ist immernoch da. Aber die Bevölkerung in Afrika hat sich mehr als vervierfacht. Die natürlichen Grenzen der regionalen Landwirtschaft wurden durch Importe deutlich nach oben verschoben, die Menschen auf dem Kontinent sind noch viel abhängiger geworden von der Spendenbereitschaft der restlichen Welt. Würde heute das Programm zur Hungerbekämpfung eingestellt, droht eine humanitäre Katastrophe unglaublichen Ausmaßes: drei von vier Afrikanern würden verhungern und die Überlebenden stünden da, wo sie vor eben über einem halben Jahrhundert standen.
Nun extrapolieren wir das auf die Welt, dann wissen wir, wo die Grenzen sind. Da nützut auch die vegetarische Lebensweise und die Kalorienzählerei pro Kopf nicht aus: solange die Menschheit Zugriff auf ausreichend Ressourcen hat, wird sie sich vermehren. Und gehen uns die Ressourcen aus, kippt das System sofort auf Verteilungskämpfe. Es gibt keine Plateau-Phase, keine Atempause. Also kann die einzige Lösung sein, im Vorfeld zu handeln - und dafür reicht die bisher vom Menschen geschaffene Ethik schlichtweg nicht aus.
Alle anderen Themen sind im Grunde sekundär. Wir wissen, dass nicht jeder Mensch wie in der 1. Welt leben kann, zumindest nicht materiell. Sozial ist das durchaus drin: weniger Kriege, mehr soziale Sicherheit, Gesundheitssysteme für den Menschen statt den Profit usw usf. Da wäre einiges an Spielraum. Aber nicht jeder kann einen eigenen PKW besitzen oder ein eigenes Haus. Ist ja bereits auch in der 1. Welt so - aber nicht, weil es die Ressourcen nicht gäbe (wir haben einen Überflussmarkt), sondern weil über das Geld künstlich verknappt wird.
In ein paar Dekaden kann das aber genau andersrum sein: das Geld ist reichlich vorhanden, aber zu kaufen gibt es mangels Ressourcen nicht mehr viel.
Lösungen?
Also es hat seinen Grund, warum die Konflikte in der Welt wieder zunehmen oder Menschen wie Elon Musk ihre Zukunft auf dem Mars sehen. Interplanetare Raumfahrt mag uns, wenn wir es irgendwie technologisch hinbekommen, ein Stück weit den Druck aus dem Kessel nehmen, weil auf einmal das ganze (innere) Sonnensystem als Ressourcenquelle zur Verfügung stünde. Aber die dafür nötigen Rohstoffe müssen erstmal von der Erde kommen und da fürchte ich, verkonsumieren wir grad die Reserven schneller, als die Forschung Lösungen anbieten kann.