Ansicht umschalten
Avatar von tomtom19582
  • tomtom19582

388 Beiträge seit 30.01.2014

Re: Bitte etwas mehr nachdenken

Die chinesische Regierung hatte bereits vor mehrerer Monaten
angekündigt, unseriöse Bankgeschäfte (Schattenbanken) und Korruption
massiv zu verfolgen. Ebenso wurde damals, in Nebensätzen,
angekündigt, den sich überhitzenden Banken- und Finanzsektor zu
bremsen, notfalls durch rigorosen Eingriff der Regierung. Genau dies
geschieht offensichtlich nun. Also erst mal kein Grund zur Panik!

Ruhig Blut, nachdenken und vor allem: "Nicht glauben, was American
Thinker in sehr tendenziöser Weise von sich gibt. Alleine die
Wortwahl des Textes gibt deutlich zu verstehen, dass es hier nicht um
eine Analyse, sondern um Stimmungsmache geht! 

Also: "Gehirn einschalten beim Lesen! Andere Quellen zum Thema
checken!"

Die "paar Millionen" leer stehenden Wohnungen spielen m.E. in einem
Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern und einer stetigen Wanderbewegung
vom Land in die Städte nur eine untergeordnete Rolle. Sie werden sich
in absehbarer Zeit füllen, da nach wie vor ein extremes soziales
Ungleichgewicht zwischen der Land- und der Stadtbevölkerung
existiert. Chinesen denken in anderen Zeiträumen als wir,
langfristiger und vor allem nachhaltiger!

Für mich ist wesentlich interessanter, dass die Finanz- und
Kapitalwerte in China sich ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt so
deutlich nach unten ändern. :)

China hat in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, dass es seine
Wirtschaft und seine Banken recht gut kontrollieren und steuern kann.
Die chinesische Regierung hat mit viel Fingerspitzengefühl eine
oftmals drohende Überhitzung des Marktes gedeckelt ohne die Märkte
abzuwürgen. 
Gleichzeitig hat China einen Überschuss in Höhe eines zweistelligen
Billionenbetrags erwirtschaftet, den es international zum Einsatz
bringt. Selbst die in dem Bericht so kritisch betrachteten Banken
haben, wie der Bericht ja selbst zugibt, einen bemerkenswerten
Überschuss erwirtschaftet. Es gibt also keinen wirklichen Grund, an
der Stabilität der chinesischen Wirtschaft und Banken zu zweifeln.

Ohne Zweifel hat allerdings die Bekanntgabe der deutlich
geschrumpften Kapital- und Ertragswerte erhebliche Bedeutung für die
außerchinesische Wirtschaft. Sie ist geeignet, das ohnehin sehr
labile und nur durch permanentes Gelddrucken stabilisierte Geld- und
Finanzsystem der westlichen Welt in die nächste tiefe Krise zu
stürzen. Panik in den Augen der Australier und "scharfes Beobachten
der Vorgänge in China" durch die Amerikaner (American Thinker) sind
Ausdruck dafür, wie sehr die westliche Finanzwelt mittlerweile von
China abhängt.

Ich stelle mir einfach mal vor, dass China still und leise Partei
ergreift für Russland und BRICS, ohne großes Aufhebens davon zu
machen. Die chinesische Geschichte lehrt, dass die Chinesen
ausgezeichnete "Kriegsstrategen" sind. Da die USA ganz offenbar
bereits Krieg gegen China führen, wenngleich auch nicht mit
militärischen Waffen, könnte es sehr wohl sein, dass China sich
wehrt.

Was wird wohl passieren, wenn die chinesische Regierung den
Finanzsektor bewusst weiter durchsacken lassen wird?

Welche Auswirkungen wird das dann auf den künstlich am Leben
gehaltenen Patienten "westlicher Kapital- und Finanzmarkt" haben?

Sollten die USA und ihre "Verbündeten" nicht sehr schnell einsehen,
dass weitere Aggressionen gegen Russland und China unterbleiben
sollten, dann könnte es m.E. sehr wohl sein, dass unser
Weltwirtschaftssystem seine letzte große Krise erlebt. 

Man könnte also die Bekanntgabe der chinesischen Zahlen auch als
Warnung an die westliche Welt verstehen, sich wieder auf Kooperation
und Friedenssicherung durch gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu
besinnen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten