martin-2 schrieb am 20. Dezember 2003 3:35
> Wenn ich mir einen Film runtersauge, den ich eh nicht im Kino sehen
> würde: wie kommt dann die Industrie auf "Schaden"?
Du wirst dir den Film aber dann vielleicht nicht mehr auf DVD
ausleihen oder nicht mehr im Pay-TV oder am Ende im Privat-Fernsehen
anschauen. Irgendwo fehlen die Einnahmen.
Entgangener Gewinn ist auch irgendwie ein "Schaden". Angenommen, du
legst dein Geld festverzinslich auf mehrere Monate oder Jahre an, und
am Ende sagt dir die Bank, Zinsen gäbe es diesmal nicht. Dann hast du
eine "Schaden" erlitten, weil du das Geld anders angelegt hättest,
wenn du gewusst hättest, dass sich die Bank gesetzwidrig verhält. Du
würdest sicherlich auf Einhaltung der Gesetze und Herausgabe der
Zinsen klagen. Obwohl dir niemand etwas weggenommen hätte.
Das Problem ist natürlich die Ursachenforschung. Mögliche Ursachen
sind das allgemeine unternehmerische Risiko (d.h. Misswirtschaft, und
Marktveränderungen) und die gesetzwidrigen Handlungen von
P2P-Nutzern. Es wird wohl eine Mischung aus beidem sein.
Die MI ist aber in der überaus glücklichen Lage, dass offensichtlich
eine große Menge gesetzwidrigen Verhaltens vorliegt, und sie etwaige
Fehler erst gar nicht bei sich selber suchen muss. Die MI und FI kann
fundiert argumentieren, dass sie, wenn sie das illegale Verhalten
vorausgesehen hätte, sie ihr Geld anders angelegt hätte. Deshalb
klagt sie auf Einhaltung der Gesetze.
> Und selbst wenn:
> Dann sind es pro Film die 5 Eur Eintrittsgeld.
Die Masse macht's. Bei 54 Mio. P2P-Usern in den US, kann man pro Jahr
vermutlich zig Millionen EUR entgangener Einnahmen veranschlagen.
"Veranschlagen" wohlgemerkt. Denn ob es die P2P-User schuld sind, ist
nicht klar. Aber wenn man mit überhöhter Geschwindigkeit in einen
Unfall verwickelt wäre, hätte man auch schlechte Karten - selbst wenn
man objektiv keine Schuld trüge.
Wer Gesetze bricht, sollte von den Gerichten keine Sympathie
erwarten.
Gruß
Sascha
PS: Bitte bleibt beim Thema, ich weiss, dass die MI und FI die
Zeichen der Zeit verpennt hat, und der DMCA eine ziehmliche Sauerei
ist.
> Wenn ich mir einen Film runtersauge, den ich eh nicht im Kino sehen
> würde: wie kommt dann die Industrie auf "Schaden"?
Du wirst dir den Film aber dann vielleicht nicht mehr auf DVD
ausleihen oder nicht mehr im Pay-TV oder am Ende im Privat-Fernsehen
anschauen. Irgendwo fehlen die Einnahmen.
Entgangener Gewinn ist auch irgendwie ein "Schaden". Angenommen, du
legst dein Geld festverzinslich auf mehrere Monate oder Jahre an, und
am Ende sagt dir die Bank, Zinsen gäbe es diesmal nicht. Dann hast du
eine "Schaden" erlitten, weil du das Geld anders angelegt hättest,
wenn du gewusst hättest, dass sich die Bank gesetzwidrig verhält. Du
würdest sicherlich auf Einhaltung der Gesetze und Herausgabe der
Zinsen klagen. Obwohl dir niemand etwas weggenommen hätte.
Das Problem ist natürlich die Ursachenforschung. Mögliche Ursachen
sind das allgemeine unternehmerische Risiko (d.h. Misswirtschaft, und
Marktveränderungen) und die gesetzwidrigen Handlungen von
P2P-Nutzern. Es wird wohl eine Mischung aus beidem sein.
Die MI ist aber in der überaus glücklichen Lage, dass offensichtlich
eine große Menge gesetzwidrigen Verhaltens vorliegt, und sie etwaige
Fehler erst gar nicht bei sich selber suchen muss. Die MI und FI kann
fundiert argumentieren, dass sie, wenn sie das illegale Verhalten
vorausgesehen hätte, sie ihr Geld anders angelegt hätte. Deshalb
klagt sie auf Einhaltung der Gesetze.
> Und selbst wenn:
> Dann sind es pro Film die 5 Eur Eintrittsgeld.
Die Masse macht's. Bei 54 Mio. P2P-Usern in den US, kann man pro Jahr
vermutlich zig Millionen EUR entgangener Einnahmen veranschlagen.
"Veranschlagen" wohlgemerkt. Denn ob es die P2P-User schuld sind, ist
nicht klar. Aber wenn man mit überhöhter Geschwindigkeit in einen
Unfall verwickelt wäre, hätte man auch schlechte Karten - selbst wenn
man objektiv keine Schuld trüge.
Wer Gesetze bricht, sollte von den Gerichten keine Sympathie
erwarten.
Gruß
Sascha
PS: Bitte bleibt beim Thema, ich weiss, dass die MI und FI die
Zeichen der Zeit verpennt hat, und der DMCA eine ziehmliche Sauerei
ist.