martin-2 schrieb am 20. Dezember 2003 23:39
> Das hieße dann, daß jemand mit illegal erstandenen Kopein eigentlich
> nur die Summe zahlen müsste, die er an Verdienstausfall mit
> verantwortet hat. Heisst: Wenn ich 10 Filme illegal hab, sinds unter
> 50 Eur. Wenn mir nachgewiesen wird, daß ich die weitergeben habe,
> wird die Summe entsprechend höher.
> Ich möchte keine Milde von Gerichten für Straftaten, sondern
> Rechtssicherheit und Gerechtigkeit. Auch wenn sich das naiv anhört.
> :-)
Die beste Rechtssicherheit in den US scheint ein dickes Bankkonto und
gute Verbindungen zur aktuellen Regierungspartei. :-(
Ob es noch etwas mit Gerechtigkeit zu tun hätte, wenn du wegen 50 EUR
"Streitwert" die Anwaltskosten von ca. 3500 EUR zahlen sollst, ist zu
bezweifeln. Ich denke für 50 EUR wird sich aber (selbst?) in den US
kein normaler Richter ein Verfahren zulassen. Aber man könnte den
Schaden ja auch in DVDs umrechnen, dann wären es schon fast 500 EUR.
Der konkrete Schaden wäre aber zu beziffern (am Beispiel Kino: 5 EUR
Eintritt, abzüglich Raumkosten, Personalkosten, Energie,
Abschreibungen, Transportkosten, usw.). Und wer soll den Schaden
tragen? Der Uploader oder der Downloader? Ich denke die RIAA
verzichtet bewusst auf Schadensersatz, um keine "unnötige
Rechtssicherheit" zu schaffen, sondern fordert (ganz großzügig) nur
die Vefahrenskosten. Für Otto-Normal sind die 3-4 Tausend EUR ohnehin
abschreckend genug. Mehr will die RIAA nicht.
Da ich jetzt doch mal ganz "weltmännisch" annehme, dass du eigentlich
in Deutschland lebst, möchte ich hinzufügen, dass solche Spirenzchen
in Deutschland imho nicht möglich sind. Es ist hier schwerer, allein
schon durch eine Armada von Anwälten einen Prozess zu gewinnen. Und
da die Privatspähre hier ein relativ hohes gut ist, würde es mich
Wundern, wenn man jetzt oder in naher Zukunft Genehmigungen zur
Pauschalüberwachung verteilt (denn man braucht Zugriff auf deine
Verbindungsdaten vom Provider, und die dürfen (eigentlich) nur bei
konkretem Verdacht gesammelt oder freigegeben werden). Die von
einigen Paranoikern befürchtete Abmahnungswelle entbehrt damit jedem
Realitätsbezug - zumindest derzeit.
Gruß
Sascha
> Das hieße dann, daß jemand mit illegal erstandenen Kopein eigentlich
> nur die Summe zahlen müsste, die er an Verdienstausfall mit
> verantwortet hat. Heisst: Wenn ich 10 Filme illegal hab, sinds unter
> 50 Eur. Wenn mir nachgewiesen wird, daß ich die weitergeben habe,
> wird die Summe entsprechend höher.
> Ich möchte keine Milde von Gerichten für Straftaten, sondern
> Rechtssicherheit und Gerechtigkeit. Auch wenn sich das naiv anhört.
> :-)
Die beste Rechtssicherheit in den US scheint ein dickes Bankkonto und
gute Verbindungen zur aktuellen Regierungspartei. :-(
Ob es noch etwas mit Gerechtigkeit zu tun hätte, wenn du wegen 50 EUR
"Streitwert" die Anwaltskosten von ca. 3500 EUR zahlen sollst, ist zu
bezweifeln. Ich denke für 50 EUR wird sich aber (selbst?) in den US
kein normaler Richter ein Verfahren zulassen. Aber man könnte den
Schaden ja auch in DVDs umrechnen, dann wären es schon fast 500 EUR.
Der konkrete Schaden wäre aber zu beziffern (am Beispiel Kino: 5 EUR
Eintritt, abzüglich Raumkosten, Personalkosten, Energie,
Abschreibungen, Transportkosten, usw.). Und wer soll den Schaden
tragen? Der Uploader oder der Downloader? Ich denke die RIAA
verzichtet bewusst auf Schadensersatz, um keine "unnötige
Rechtssicherheit" zu schaffen, sondern fordert (ganz großzügig) nur
die Vefahrenskosten. Für Otto-Normal sind die 3-4 Tausend EUR ohnehin
abschreckend genug. Mehr will die RIAA nicht.
Da ich jetzt doch mal ganz "weltmännisch" annehme, dass du eigentlich
in Deutschland lebst, möchte ich hinzufügen, dass solche Spirenzchen
in Deutschland imho nicht möglich sind. Es ist hier schwerer, allein
schon durch eine Armada von Anwälten einen Prozess zu gewinnen. Und
da die Privatspähre hier ein relativ hohes gut ist, würde es mich
Wundern, wenn man jetzt oder in naher Zukunft Genehmigungen zur
Pauschalüberwachung verteilt (denn man braucht Zugriff auf deine
Verbindungsdaten vom Provider, und die dürfen (eigentlich) nur bei
konkretem Verdacht gesammelt oder freigegeben werden). Die von
einigen Paranoikern befürchtete Abmahnungswelle entbehrt damit jedem
Realitätsbezug - zumindest derzeit.
Gruß
Sascha