E. Jason schrieb am 23.12.2022 10:51:
Teile und herrsche. Es geht doch nur darum Gruppen gegeneinander auszuspielen. Wenn das Geschlecht keine Rolle spielen soll, würde es dann nicht mehr Sinn machen, auf die Angabe von Geschlechtern zu verzichten, anstatt noch mehr Kästchen aufzumachen?
Ja, wenn es so wäre, dass das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielt, dann (und nur dann) wäre es tatsächlich besser, auf die Angabe von biologischen Geschlechtern oder gesellschaftlichen Geschlechterrollen zu verzichten. Wobei selbst dann in Sprachen mit flexibler Wortstellung ein grammatisches Genus sinnvoll bliebe, um eindeutige Bezüge innerhalb eines Satzes zu erleichtern.
Aber es trifft nun einmal nachweislich nicht zu, dass das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielt. Körperliche Geschlechtlichkeit ist eine Folge unterschiedlicher Hormonkonfigurationen, und diese unterschiedlichen Hormonkonfigurationen führen nicht nur zu unterschiedlicher Ausdifferenzierung von Körpermerkmalen sondern beeinflussen auch das Verhalten wie sich anhand von Verhaltensänderungen infolge veränderter Hormonspiegel (Menopause, Hormontherapie, hormonelles Doping, Tumore) leicht nachvollziehen lässt.