Artur_B schrieb am 16.06.2021 15:27:
"und warb dafür, die Gewerkschaft ver.di zu stärken, weil er nicht immer schuld sein will".
Da hat unser Jens mal aufgepasst: da, wo eine Gewerkschaft ist, wird sie ab sofort für alle Mißstände und Ungerechtigkeiten des Kapitalismus verantwortlich gemacht. Wobei sich Telepolis ja besonders hervor tut beim Bashing derselben.
Wie Wangerin schrieb warb Spahn dafür, "weil er nicht immer schuld sein will", und der Applaus dazu klingt fast so verhöhnend wie Spahns Spirenzchen, aber immerhin gibt er zu "Wir sind in einer Spirale, die über viele Jahre in die falsche Richtung gegangen ist".
Tatsächlich ist es so, dass in Betrieben ohne Gewerkschaft und Betriebsrat eine Willkürherrschaft sich etabliert, in der auch ärgste Mißstände nicht mehr erkannt werden. Zu Lasten der Beschäftigten. Gerade in den Krankenhäusern, die nun privatisiert werden, drohen solche Verhältnisse.
Wenn es nun coronabedingt massenhaft Eintritte in die Gewerkschaft gibt, dann war das Virus an dieser Stelle äußerst sinnvoll. Dass es für Spahn dann wirklich gemütlich wird, sollte er allerdings nicht annehmen: so geräuschlos wie bisher wird die Privatisierung dann nicht mehr laufen.
Gruß Artur
Über viele Jahre in die falsche Richtung gegangen wurde die Willkürherrschaft erklommen kommt die Stille der Gewerkschaften und verbliebenen Betriebsräte nicht überraschend, was mich aber wundert ist der Optimismus mit ein paar Mitgliedern würde sich bei den Gewerkschaften was ändern, das klingt in etwa so aussichtsreich für politische Änderungen wie in die SPD einzutreten - das machte in dieser Republik mutmaßlich schon Jahrzehnte keine große Freude mehr sich als Gewerkschaftler in einer Gesellschaft oder einem Betriebsrat zu engagieren, in der staatliche Praxis jahrelang ohne nennenswerten Widerstand die bestimmt harte Arbeit für das jeweilige Klientel noch wichtiger für die schrumpfende Klasse organisierter Angestellter und Arbeiterinnen wurde in dieser abgefahrenen Gesellschaft.