s.holmes schrieb am 25. Oktober 2015 15:51
> "...Je erfolgreicher die Integration der Neuankömmlinge gelingt, je eher sie
> aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt bestreiten können, desto
> stärker wird der Angebotsschock auf dem Arbeitsmarkt ausfallen...".
Der Spiegel schreibt da hanebüchenen Quatsch. Denn es gibt keinen
Arbeitsmarkt. Gäbe es einen, so würden wir komplett ohne
Sozialgesetze, Arbeitsrecht und Gewerkschaften auskommen - all das
würde den "freien Markt" doch nur stören! Und wozu überhaupt einen
Mindestlohn, in welcher Form auch immer, wenn es doch einen Markt
gibt, der alles von allein regelt?
Denn genau das macht einen Markt doch aus: Der zentrale Punkt dabei
ist der faire Preis (hier also: Lohn), der sich durch Wettbewerb und
das Prinzip "Angebot und Nachfrage" "automatisch" auf das richtige
Niveau einpendeln soll. Bei dem Preis für Arbeit haut das aber nicht
hin, wie man schon vor über 100 Jahren erkannt hat. Das liegt daran,
dass der Arbeitgeber grundsätzlich am längeren Hebel sitzt: Zwar ist
er auf Arbeitskräfte angewiesen, aber lange nicht so unmittelbar wie
der Arbeitnehmer auf seinen Lohn, den er für seinen Lebensunterhalt
dringend benötigt. Dieses Ungleichgewicht wird durch dramatische
gesetzliche Eingriffe kompensiert. Und Gewerkschaften sind nichts
anderes als Kartelle, die z.B. durch die Organisation von Streiks
allzu unfaire Löhne unterbinden. Marktferner geht's doch gar nicht.
Nun mag es ja sein, dass die Gewerkschaften im Zuge des
Neoliberalismus zahnlos geworden sind und Sozialgesetze ausgehöhlt
wurden. Vor allen Dingen Hartz4 hat Schlimmes bewirkt: Jede Arbeit zu
jedem Preis annehmen, sonst keine Existenzsicherung. Das bedeutet
aber absolut nicht, dass es nun also doch einen Arbeitsmarkt gibt,
sondern lediglich, dass die Arbeitnehmer heutzutage in schweren
Zeiten leben.
Einen Arbeitsmarkt gibt es nicht, ob mit oder ohne Flüchtlinge. Es
kann daher auch keine Schockwirkungen geben, weil nicht Marktgesetze
bestimmen, was Arbeit wert ist, sondern der Staat.
> "...Je erfolgreicher die Integration der Neuankömmlinge gelingt, je eher sie
> aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt bestreiten können, desto
> stärker wird der Angebotsschock auf dem Arbeitsmarkt ausfallen...".
Der Spiegel schreibt da hanebüchenen Quatsch. Denn es gibt keinen
Arbeitsmarkt. Gäbe es einen, so würden wir komplett ohne
Sozialgesetze, Arbeitsrecht und Gewerkschaften auskommen - all das
würde den "freien Markt" doch nur stören! Und wozu überhaupt einen
Mindestlohn, in welcher Form auch immer, wenn es doch einen Markt
gibt, der alles von allein regelt?
Denn genau das macht einen Markt doch aus: Der zentrale Punkt dabei
ist der faire Preis (hier also: Lohn), der sich durch Wettbewerb und
das Prinzip "Angebot und Nachfrage" "automatisch" auf das richtige
Niveau einpendeln soll. Bei dem Preis für Arbeit haut das aber nicht
hin, wie man schon vor über 100 Jahren erkannt hat. Das liegt daran,
dass der Arbeitgeber grundsätzlich am längeren Hebel sitzt: Zwar ist
er auf Arbeitskräfte angewiesen, aber lange nicht so unmittelbar wie
der Arbeitnehmer auf seinen Lohn, den er für seinen Lebensunterhalt
dringend benötigt. Dieses Ungleichgewicht wird durch dramatische
gesetzliche Eingriffe kompensiert. Und Gewerkschaften sind nichts
anderes als Kartelle, die z.B. durch die Organisation von Streiks
allzu unfaire Löhne unterbinden. Marktferner geht's doch gar nicht.
Nun mag es ja sein, dass die Gewerkschaften im Zuge des
Neoliberalismus zahnlos geworden sind und Sozialgesetze ausgehöhlt
wurden. Vor allen Dingen Hartz4 hat Schlimmes bewirkt: Jede Arbeit zu
jedem Preis annehmen, sonst keine Existenzsicherung. Das bedeutet
aber absolut nicht, dass es nun also doch einen Arbeitsmarkt gibt,
sondern lediglich, dass die Arbeitnehmer heutzutage in schweren
Zeiten leben.
Einen Arbeitsmarkt gibt es nicht, ob mit oder ohne Flüchtlinge. Es
kann daher auch keine Schockwirkungen geben, weil nicht Marktgesetze
bestimmen, was Arbeit wert ist, sondern der Staat.