slack2 schrieb am 3. November 2002 4:13
> ob sich die EU nicht in ein zweites Amerika verwandelt. Folgt man
Die Gefahr besteht natürlich. Allerdings hat die EU andere
Traditionen und kulturhistorische Erfahrungen, grade im
Sozialbereich. Die USA sind entstanden mittels des Holokaustes an den
Indianern. Bis heute bejubeln sich die Amerikander selber ob dieses
Völkermords. Vor allem im Westen der USA galt lange Zeit das Recht
des Stärkeren. All dies spiegelt sich natürlich auch in der
amerikanischen Außenpolitik wider. Wenig selbstkritisch, und ohne
moralische Bedenken auf das Recht des Stärkeren setztend. Ich glaube,
Europa hat in dieser Hinsicht in den vergangenen 200 Jahren (Frieden
von 1815, und die beiden Weltkriege) viel gelernt.
> deinen Argumenten (oder besser: Forderungen) erscheint mir dies
> logisch. Vieles an der US-Außenpolitik ist sicherlich der
> Mehrheitsfähigkeit geschuldet und welchen Unterschied würde eine
> europäische Politik machen die auf das selbe hinausläuft?
Selbst wenn eine europäische Außenpolitik genauso sein würde.
Zunächst hätten wir Europäer dann aber wenigstens die Möglichkeit,
diese zu ändern. Allerdings ist der Hauptgrund ein sehr egoistischer.
Wenn die USA allein die Stärksten sein, werden sie die Welt allein
ausplündern, und wir werden sozusagen die Menschen 2. Klasse ("aus
den Protektoraten") sein. Schon deshalb ziehe ich es vor, in der 1.
Liga mitzuspielen. Es wäre also _für die Bewohner Europas_ besser.
Aber, ein starkes Europa wäre auch im Interesse der gesamten Welt.
Denn ohne gleichwertigen Gegenüber, machen die USA jetzt was sie
wollen. Greifen hier mal ein Land an, zerbomben da ein anderes. Gäbe
es eine weitere Supermacht, müßten sie Rücksicht nehmen, auf dere
Interessen. Die USA wären gezwungen zu verhandeln und zu kooperieren.
Ich denke, das wäre nicht unbedingt schlecht für die Welt. Und mit
Sicherheit wäre es nicht schlecht für Europa.
> ob sich die EU nicht in ein zweites Amerika verwandelt. Folgt man
Die Gefahr besteht natürlich. Allerdings hat die EU andere
Traditionen und kulturhistorische Erfahrungen, grade im
Sozialbereich. Die USA sind entstanden mittels des Holokaustes an den
Indianern. Bis heute bejubeln sich die Amerikander selber ob dieses
Völkermords. Vor allem im Westen der USA galt lange Zeit das Recht
des Stärkeren. All dies spiegelt sich natürlich auch in der
amerikanischen Außenpolitik wider. Wenig selbstkritisch, und ohne
moralische Bedenken auf das Recht des Stärkeren setztend. Ich glaube,
Europa hat in dieser Hinsicht in den vergangenen 200 Jahren (Frieden
von 1815, und die beiden Weltkriege) viel gelernt.
> deinen Argumenten (oder besser: Forderungen) erscheint mir dies
> logisch. Vieles an der US-Außenpolitik ist sicherlich der
> Mehrheitsfähigkeit geschuldet und welchen Unterschied würde eine
> europäische Politik machen die auf das selbe hinausläuft?
Selbst wenn eine europäische Außenpolitik genauso sein würde.
Zunächst hätten wir Europäer dann aber wenigstens die Möglichkeit,
diese zu ändern. Allerdings ist der Hauptgrund ein sehr egoistischer.
Wenn die USA allein die Stärksten sein, werden sie die Welt allein
ausplündern, und wir werden sozusagen die Menschen 2. Klasse ("aus
den Protektoraten") sein. Schon deshalb ziehe ich es vor, in der 1.
Liga mitzuspielen. Es wäre also _für die Bewohner Europas_ besser.
Aber, ein starkes Europa wäre auch im Interesse der gesamten Welt.
Denn ohne gleichwertigen Gegenüber, machen die USA jetzt was sie
wollen. Greifen hier mal ein Land an, zerbomben da ein anderes. Gäbe
es eine weitere Supermacht, müßten sie Rücksicht nehmen, auf dere
Interessen. Die USA wären gezwungen zu verhandeln und zu kooperieren.
Ich denke, das wäre nicht unbedingt schlecht für die Welt. Und mit
Sicherheit wäre es nicht schlecht für Europa.