cui bono schrieb am 5. November 2002 3:20
> Dann hat also Dein Arbeitgeber eher mit Galileo zu tun als mit
> Flugzeugen?
Na das denn ich schlecht gemachte Polemik! Ich habe weder was mit der
Rüstungsindustrie zu tun, noch hätte ich persönlich direkt etwas von
einer Aufrüstung in Europa. Du solltest dir abgewöhnen, deinen
Diskussionspartnern immer irgentwelche moralischen Defizite
vorzuwerfen, nur weil du einer Argumentationslinie nicht folgen
kannst, oder sie auf Grund von Defiziten in deinem Theoriewissen
nicht verstehst.
> > Tja, mein lieber Cui Bono, und vor ein paar Tagen hast du dieser
> > Regirung noch Kriegstreiberei vorgeworfen. Jetzt erzählst du mir, sie
> > hätten einen der niedrigsten Militärhaushalte der Welt.
> Oh Gott. Du kannst nicht mal einen simplen SPIEGEL-Text verstehen
> (PISA läßt grüßen!): Mr. Burns (aus dem Land der Kriegstreiber) RÜGT
> DEUTSCHLAND für zu niedrige Militärausgaben!
Ach Gottchen! Du hast den deutschen Politikern vorgeworfen, sie seien
Kriegstreiber (NATO, Kosovo, etc.). Jetzt stellst du fest, daß
Deutschland kaum was für Rüstung ausgibt. Glückwunsch zu deinem
argumentativen Widerspruch, in den man dich offenbar mit der Nase
eintauchen mußt, damit du ihn bemerkst.
> > Es kommt, wie gesagt, auf die Waffentypen an.
> Jaja. Ich hab' schon kapiert, daß Du nicht für die GESAMTE
> Rüstungsindustrie sprichst.
Es gibt Waffentypen (zB Transport), die keinen selbstständigen
Einsatz für Europa erlauben, aber die USA unterstützen könnten. So
kann die US-Armee Geld sparen, und es in effektive High-Tech-Waffen
investiren, während die Europäer sozusagen die Botendienste machen.
Das würde ja nicht zu einem eigenständigen europäischen Militär
führen. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?
> > Wenn nur die USA es tun, dann verlieren wir und die USA gewinnen.
> Ich soll also selbst wie Uncle Sam werden? Das nenne ich den Teufel
> mit Belzebub austreiben.
Zunächst mal, werden die USA ihre Interessen durchsetzen. Wenn Europa
seine Interessen durchsetzen will, müssen wir uns selbst drum
kümmern. Desweiteren: Wie die europäische Politik dann letztendlich
aussehen würde, können wir dann bestimmen, wenn Europa stark genug
ist, eine eigene Politik zu machen. Im moment müssen wir notgedrungen
tun, was Uncle Sam uns aufträgt. Denn sonst gibts keine Rohstoffe
(oder erheblich teurere).
> > Ich war in Lateinamerkia, allerdings nicht in Südamerika.
> Korinthenkacker. Du hast doch genau verstanden, was ich meinte.
Die argentinische Kriese ist selbstverschuldet. Da hat die "Erste
Welt" herzlich wenig mit zu tun.
> > Das ist ja immer das Problem. Es wird so getan, als sei Krieg durch
> > abrüstung vermeidbar. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das nennt man
> > Abschreckung.
> Wie ich schon sagte: Bonner Horizont.
Nein, man nennt das Realpolitik. Beschäftige dich mal mit
Machiavelli, Richellieux und Bismark. So viel zum Thema
"Theorie-Defizit" von Cui Bono!
> ** Du bist mir immer noch ein paar Antworten schuldig:
> 1.) Wieviel soll die Aufrüstung Europas kosten?
Ich analysiere hier nur die Notwendigkeiten, um ein bestimmtes, für
Europa positives Ziel zu erreichen. Der Gewinn wäre auf jeden Fall
größer als die Kosten, oder als die Folgen, wenn man nichts tun würde
( = Abstieg in die zweitklassigkeit, "Protektorat" der USA).
> 2.) In welchem Zeitrahmen sollte ein Gleichziehen mit den USA [oder
> gar: Überholen? Stichwort: "ZU stark"] erreichbar sein?
Ich denke nicht, das ein Gleichziehen möglich ist. Aber Europa könnte
ein ernstzunehmender Partner werden. Binnen 20 oder 30 Jahren sollte
das zu schaffen sein, wenn der politische Wille (GASP) da ist.
> 3.) Woher soll das Geld dafür kommen?
Genausowenig bin ich Haushaltsexperte. Nochmal: Ich sage nur, was
nötig ist, damit Europa nicht zweitklassig oder drittlklassig wird.
Die Folgen eines "weiter so" wären langfristig katastrophal für die
Union.
> 4.) Wie soll "Europa" sich gegen US-Interessen stellen, solange
> Großbritannien EU-Mitglied ist?
Graßbritanien wird sich wohl in den nächsten 10 Jahren oder so mal
entscheiden müssen. Und ich bin ziemlich sicher, daß es sich für
Europa entscheidet. Ich hatte dir ja glaube ich schon die Tradition
der Außenpolitik des UK erklärt, oder? Das läuft immer mit etwas
Verzögerung ab.
> Ich akzeptiere jetzt keine weiteren ausweichenden Wiederholungen mehr
> von Dir, sondern erwarte endlich klare Antworten zu jeder der vier
> Fragen!
Ich entsinne mich nicht, dir irgentwann mal "ausgewichen" zu sein.
Allerdings scheinst du massive Probleme zu haben, zu begreifen, daß
außerhalb unserer Wohlstansinsel "Europa" ein andere Welt existiert,
die nicht durch Gerichtsurteile und Konsentsentscheidungen geprägt
ist, sondern durch das Recht des Stärkeren. Die UN war ein erster
Ansatz das zu ändern. Aber die UN kann nur in einer Multipolaren Welt
existieren.
> Dann hat also Dein Arbeitgeber eher mit Galileo zu tun als mit
> Flugzeugen?
Na das denn ich schlecht gemachte Polemik! Ich habe weder was mit der
Rüstungsindustrie zu tun, noch hätte ich persönlich direkt etwas von
einer Aufrüstung in Europa. Du solltest dir abgewöhnen, deinen
Diskussionspartnern immer irgentwelche moralischen Defizite
vorzuwerfen, nur weil du einer Argumentationslinie nicht folgen
kannst, oder sie auf Grund von Defiziten in deinem Theoriewissen
nicht verstehst.
> > Tja, mein lieber Cui Bono, und vor ein paar Tagen hast du dieser
> > Regirung noch Kriegstreiberei vorgeworfen. Jetzt erzählst du mir, sie
> > hätten einen der niedrigsten Militärhaushalte der Welt.
> Oh Gott. Du kannst nicht mal einen simplen SPIEGEL-Text verstehen
> (PISA läßt grüßen!): Mr. Burns (aus dem Land der Kriegstreiber) RÜGT
> DEUTSCHLAND für zu niedrige Militärausgaben!
Ach Gottchen! Du hast den deutschen Politikern vorgeworfen, sie seien
Kriegstreiber (NATO, Kosovo, etc.). Jetzt stellst du fest, daß
Deutschland kaum was für Rüstung ausgibt. Glückwunsch zu deinem
argumentativen Widerspruch, in den man dich offenbar mit der Nase
eintauchen mußt, damit du ihn bemerkst.
> > Es kommt, wie gesagt, auf die Waffentypen an.
> Jaja. Ich hab' schon kapiert, daß Du nicht für die GESAMTE
> Rüstungsindustrie sprichst.
Es gibt Waffentypen (zB Transport), die keinen selbstständigen
Einsatz für Europa erlauben, aber die USA unterstützen könnten. So
kann die US-Armee Geld sparen, und es in effektive High-Tech-Waffen
investiren, während die Europäer sozusagen die Botendienste machen.
Das würde ja nicht zu einem eigenständigen europäischen Militär
führen. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?
> > Wenn nur die USA es tun, dann verlieren wir und die USA gewinnen.
> Ich soll also selbst wie Uncle Sam werden? Das nenne ich den Teufel
> mit Belzebub austreiben.
Zunächst mal, werden die USA ihre Interessen durchsetzen. Wenn Europa
seine Interessen durchsetzen will, müssen wir uns selbst drum
kümmern. Desweiteren: Wie die europäische Politik dann letztendlich
aussehen würde, können wir dann bestimmen, wenn Europa stark genug
ist, eine eigene Politik zu machen. Im moment müssen wir notgedrungen
tun, was Uncle Sam uns aufträgt. Denn sonst gibts keine Rohstoffe
(oder erheblich teurere).
> > Ich war in Lateinamerkia, allerdings nicht in Südamerika.
> Korinthenkacker. Du hast doch genau verstanden, was ich meinte.
Die argentinische Kriese ist selbstverschuldet. Da hat die "Erste
Welt" herzlich wenig mit zu tun.
> > Das ist ja immer das Problem. Es wird so getan, als sei Krieg durch
> > abrüstung vermeidbar. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das nennt man
> > Abschreckung.
> Wie ich schon sagte: Bonner Horizont.
Nein, man nennt das Realpolitik. Beschäftige dich mal mit
Machiavelli, Richellieux und Bismark. So viel zum Thema
"Theorie-Defizit" von Cui Bono!
> ** Du bist mir immer noch ein paar Antworten schuldig:
> 1.) Wieviel soll die Aufrüstung Europas kosten?
Ich analysiere hier nur die Notwendigkeiten, um ein bestimmtes, für
Europa positives Ziel zu erreichen. Der Gewinn wäre auf jeden Fall
größer als die Kosten, oder als die Folgen, wenn man nichts tun würde
( = Abstieg in die zweitklassigkeit, "Protektorat" der USA).
> 2.) In welchem Zeitrahmen sollte ein Gleichziehen mit den USA [oder
> gar: Überholen? Stichwort: "ZU stark"] erreichbar sein?
Ich denke nicht, das ein Gleichziehen möglich ist. Aber Europa könnte
ein ernstzunehmender Partner werden. Binnen 20 oder 30 Jahren sollte
das zu schaffen sein, wenn der politische Wille (GASP) da ist.
> 3.) Woher soll das Geld dafür kommen?
Genausowenig bin ich Haushaltsexperte. Nochmal: Ich sage nur, was
nötig ist, damit Europa nicht zweitklassig oder drittlklassig wird.
Die Folgen eines "weiter so" wären langfristig katastrophal für die
Union.
> 4.) Wie soll "Europa" sich gegen US-Interessen stellen, solange
> Großbritannien EU-Mitglied ist?
Graßbritanien wird sich wohl in den nächsten 10 Jahren oder so mal
entscheiden müssen. Und ich bin ziemlich sicher, daß es sich für
Europa entscheidet. Ich hatte dir ja glaube ich schon die Tradition
der Außenpolitik des UK erklärt, oder? Das läuft immer mit etwas
Verzögerung ab.
> Ich akzeptiere jetzt keine weiteren ausweichenden Wiederholungen mehr
> von Dir, sondern erwarte endlich klare Antworten zu jeder der vier
> Fragen!
Ich entsinne mich nicht, dir irgentwann mal "ausgewichen" zu sein.
Allerdings scheinst du massive Probleme zu haben, zu begreifen, daß
außerhalb unserer Wohlstansinsel "Europa" ein andere Welt existiert,
die nicht durch Gerichtsurteile und Konsentsentscheidungen geprägt
ist, sondern durch das Recht des Stärkeren. Die UN war ein erster
Ansatz das zu ändern. Aber die UN kann nur in einer Multipolaren Welt
existieren.