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  • slack2

mehr als 1000 Beiträge seit 03.10.2001

vietnam II vs. golfkrieg I und ein bisschen balkan

csx schrieb am 31. Oktober 2002 5:19

> Nur die vorderste Seite. Und da war alles voll von "I am a Republican
> American and bla bla bla". Dann hab ich lieber nicht mehr
> weitergeblättert.

ich habe den artikel schon vor ein paar tagen gelesen und da ich bei
der nachricht des absturzes eigentlich genau das gleiche dachte,
haben mich mal die reaktionen interessiert. die GOPs kannten den
artikel zu der zeit wohl noch nicht ;) das geblubber war neu.

> [...] Aber dann kann ein potentieller Iraq-II-Krieg
> schnell zu einem Vietnam-II werden. Zumindest an der heimantfront. 

selbe seite, zwei andere texte, nicht minder interessant:
http://www.alternet.org/story.html?StoryID=14418
http://www.alternet.org/story.html?StoryID=14141
fand ich nicht nur gut geschrieben, sondern auch beklemmend.
letztlich ist es ja egal ob ein staat einen krieg als sieg oder
niederlage betrachtet. die beteiligten individuen können nur
verlieren. gerade die golfkriegs-veteranen scheinen ein ziemlich
fertiger haufen zu sein. nicht nur diese seltsame anhäufung von
amokläufern, mördern oder gesundheitlichen wracks, der staat weigert
sich ja bis heute das golfkriegssyndrom anzuerkennen. und wie es
aussieht sind wirklich viele davon betroffen.
mögen die veteranen nach dem vietnamkrieg als verbrecher gegolten
haben, die folgen des golfkriegs auf die psyche oder physis
interessieren nach zwei wochen auch keinen menschen mehr.

> Naja, in Deutschland würde ich es der jetzigen Regierung auch nicht
> zutrauen, jemanden umzulegen. Die trauen sich ja nichtmal, dem
> Ver.di-Boss oder dem BDI-Präsidenten zu widersprechen. 
 
auf dieser ebene herrschen in deutschland sicherlich andere
verhältnisse, politische morde, kriege um ressourcen, oder unter
flexibilität den verzicht auf eine krankenversicherung zu verstehen,
sind in deutschland noch nicht opportun.
aber die rolle die deutschland auf dem balkan gespielt hat, wäre auch
durchaus mal einer kritischen betrachtung würdig.
einige zugegebenermaßen konservative strategen haben deutschlands
außenpolitischen gehversuche auf dem balkan durchaus als ursache für
den bürgerkrieg gesehen. demnach hat die überhastete anerkennung
sloweniens und kroatiens das blutbad erst ausgelöst. und sbrenica
wurde, wenn auch nicht inzeniert, so aber doch kühl kalkulierend
hingenommen um die politische mehrheit für den nato-einsatz zustande
zu bringe. von hufeisenplänen und der massiven unterstützung der
mazedonischen separation mal abgesehen.
diese schreiberlinge unterstellen deutschland machtpolitische
ambitionen auf dem deutschen hinterhof, um im ernstfall jedoch
jammernd an uncle sams brust zurückzuflüchten. diese
betrachtungsweise muß keineswegs den tatsachen entsprechen, aber in
den usa sehen viele das genau so und eine debatte über die deutsche
außenpolitik fand zumindest öffentlich kaum statt.
und um mal einen aktuellen vergleich zu strapazieren, wieso wurde
slowenien anerkannt, mit eu-beitritt gewunken und milosevic in den
haag angeklagt, während tschetschenien eine innerrussische
angelegenheit ist und puten standing ovations im bundestag erhält?
worin unterscheidet sich also der zerfallskrieg jugoslawiens vom
zerfallskrieg rußlands? das eine findet in deutschem interessengebiet
statt, das andere nicht.
zu dem ganzen komplex hat auch jared israel von tenc.net wirklich
interessante beiträge geschrieben. ähnlich wie die 911
conspircysachen entsprechen sie vielleicht nicht der wirklichkeit,
ein nachdenken über die argumente führt einen aber sicherlich näher
an die realität als das blafasel von den haag.

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