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  • hrwe

mehr als 1000 Beiträge seit 02.04.2001

Re: Recap: Diskussion mit CNG

CNG schrieb am 03.01.2024 03:31:

hrwe schrieb am 02.01.2024 22:28:

CNG schrieb am 02.01.2024 21:04:

Danke für die Wiederherstellung!

Es ging zunächst nur um den direkten Einfluss des zusätzlichen CO₂. Ja...dass es sowohl positive als auch negative Rückkopplungen gibt, ist klar. Diese zu genau quantifizieren ist aber nicht trivial oder sogar unmöglich. Insbesondere die Wolkenbildungsmechanismen sind weiterhin unvollständig verstanden und müssen in den Modellen parametrisiert werden, was zwangsläufig zu einer gewissen Willkür führt (vielleicht kennst Du das auch von Deinen Simulationen). Auch werden noch heute Meeresströmungen entdeckt, die man bis vor ein paar Jahren noch gar nicht auf dem Schirm hatte. In welcher Größenordnung sich die Energiebilanz letztlich verschiebt, bleibt also eine offene Frage.

Bei uns gibt es auch externe Komponenten, die zur Entwicklungszeit nicht oder nur grob bekannt sind. Dafür müssen wir dann Annahmen machen und Szenarien für verschiedene Fälle betrachten.
Die Klimaprognosen nehmen auch gewisse Schwankungsbreiten für die einzelnen Faktoren an und ermitteln damit gewisse Empfindlichkeiten und Ergebnisbereiche.
Da man die Ergebnisse anhand vergangener Messungen kalibrieren kann, erreicht man zumindest für relativ kurze Vorhersagezeiten recht gute Ergebnisse, ohne dass man das komplette System verstehen muss (Solange das Verhalten sich nicht plötzlich ändert). Dabei stellte sich CO2 von den vom Menschen beeinflussbaren Faktoren als der größte Hebel heraus.

Es fließen immer bessere Methoden und Erkenntnisse in die Berechnungen. So wie es aussieht, gab es bisher eher unbekannte puffernde Faktoren, die CO2 und Energie aufgefangen haben.

Sehr interessant fand ich diesen Artikel zu frühen Klimasimulationen. Dort sieht man, dass sich nicht alles schlecht entwickelt hast. CH4 und andere Gase außer CO2 haben sich viel günstiger entwickelt als angenommen.
https://www.realclimate.org/index.php/archives/2018/06/30-years-after-hansens-testimony/

Den Artikel hatte ich irgendwann schon einmal gelesen und er erinnerte mich nun an etwas recht Auffälliges. Ganz oben in dem Artikel ist ein Paper von Hansen et al als PDF verlinkt. Dort findet man auf Seite 20 des PDFs rechts oben beschrieben durch eine empirische Gleichung, welche Temperaturänderung man durch den ansteigenden CO₂-Gehalt der Atmosphäre zu erwarten hätte als ∆T.

Im IPCC-Bericht von 2001 (https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/03/WGI_TAR_full_report.pdf) findet man diese empirische Gleichung auf Seite 358 des PDFs oben rechts nahezu 1:1 in einer Tabelle in einer (wie dort benannt) Zeile 3 wieder, aber dort werden mittels eines Vorfaktor von 3,35 plötzlich aus Kelvin überraschend W/m², was thermodynamisch...sagen wir es freundlich abwegig ist.
(Ich habe diese Ungereimtheit auch schon einmal im Zusammenhang mit dem 1. IPCC-Report gesehen, aber finde es ad hoc nicht)

Findest Du das seriös?

Das verstehe ich auch nicht richtig.

Ich habe etwas gekramt:
Der IPCC 2001 bezieht sich auf WMO 1998
https://digitallibrary.un.org/nanna/record/761754/files/gormp_44_en.pdf?withWatermark=0&withMetadata=0&version=1&registerDownload=1
Seite 438, Abschnitt 10.26. Dort gibt es auch noch mehr Quellen.
Als Quelle des Faktors wird dort wiederum IPCC 1990 angibt. Da habe ich dann nicht noch nachgeschaut.

Dass der Zusammenhang zwischen Delta-T und W/m2 linear ist, findet sich auch in anderen Quellen wieder: https://en.wikipedia.org/wiki/Climate_sensitivity#:~:text=Climate%20sensitivity%20is%20the%20change,%2F(W%2Fm2).
als „climate sensitivity factor“.
Dort steht auch, dass der inverse Wert „climate feedback parameter“ genannt wird. Da kommt dann also wieder der Rückkopplungseffekt rein und damit wohl der nicht intuitive Zusammenhang.

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