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mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2023

Warm ist relativ: nur die dunklen Monate sind wärmer.

Wenn ich mich recht erinnere an den Winter 22/23, war der nicht allzu kalt. Es gab Schneefall, ein paar Frostnächte, aber auch relativ viel Geschmuddel. Und zwar bis in den Mai hinein. Erst dann wurde es, relativ schlagartig, warm. Aber auch der Sommer war jetzt kein Rekordsommer: die paar Tage, an denen das Thermometer deutlich über 30°C geklettert ist, kann ich an einer Hand abzählen, im Schnitt lagen wir eher zwischen 25°C und 30°C.

Der Winter 23/24 hat ja gerade erst begonnen. Januar und Februar können also noch richtig knackig werden. Iich kann mich an fast zwei Dekaden erinnern, in denen es kurz vor Weihnachten Schnee gegeben hat, um die Weihnachtstage herum wurde es noch einmal warm und der Schnee schmolz weg, dafür waren Januar und Februar eisekalt. Aber es gab auch Jahre mit Schmuddelwintern im Charakter eines Herbstes - übrigens auch schon vor 20 Jahren. Also NEU ist das alles nicht.

Man verzeihe mir meine Ignoranz, aber ich finde milde Winter super. Es erspart mir die lästige Kratzerei am Morgen. Kein Glatteis bedeutet auch weniger Unfälle im Straßenverkehr. In der einen Woche Wintereinbruch ist meine Schwiegermutter so unglücklich gefallen, dass sie sich ihre Schulter gebrochen hat (insgesamt ein Vierfachbruch) und operiert werden musste. Danke, da kann ich drauf verzichten, das muss ich nicht haben. Also warum WOLLEN wir eigentlich einen dreimonatig langen eiskalten Winter?
Ich muss auch deutlich weniger heizen, wenn das Thermometer nicht unter 0°C fällt. Das spart mir nicht nur Geld, sondern ist auch noch umweltfreundlich. Also eigentlich viel besser.

Das einzige Argument "pro Winter", was mir spontan einfällt, kommt aus der Forstwirtschaft. Ist der Winter nicht mindestens 4 Wochen streng (also Temperaturen unter -10°C), dann überleben diverse Baumschädlinge und befallen den Wald im neuen Jahr. Es muss also durchaus eine kalte Phase geben, um die unerwünschten Schädlinge auszudünnen. Sonst fällt mir kein Argument "pro Winter" ein. "Wintersport" ist halt Hobby, aber keine Lebensnotwendigkeit.

Im Grunde geht die Ausprägung der Jahreszeiten ein Stück zurück. Das Delta bei dem Minimum und dem Maximum der über's Jahr gemessenen Temperaturen wird kleiner, was den Mittelwert ein Stück weit anhebt, wenn im Sommer die Temperaturen gleich bleiben sollten. Sinken jedoch die sommerlichen Temperaturen etwas, wie im Jahr 2023, dann bleibt am Ende das Jahresmittel annähernd gleich.

Schlecht ist der fehlende frostige Winter effektiv nur für die Arktis. Die steigenden Temperaturen lassen mehr Eis abschmelzen, als neu hinzuwächst, was dann am Ende auch zum Anstieg des Meeresspiegels (5mm pro Jahr) führt. Das ist ein Thema für sich, berührt aber, wenn wir mal in Deutschland bleiben, erst in vielen Jahrhunderten unser Land. Bis dahin lassen sich Deiche aufschippen und Maßnahmen treffen, damit Städte wie z.B. Hamburg nicht untergehen.

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