Delago schrieb am 23. Januar 2014 11:10
> Der Treibhauseffekt resultiert aus der VERZÖGERUNG der
> Wärmeabstrahlung.
>
Ja. Man könnte es auch als Recycling der Wärmeenergie betrachten.
> Leider ist es sehr schwierig, diesen Effekt quantitativ zu messen.
So schwer auch nicht. Hiermit geht es gut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrgeometer
Eine direkte Messung mit einem Stickstoffgekühlten Sensor sollte auch
möglich sein.
> Deshalb findet man meist (z.B. in Wikipedia) eine
> "Rückwärts-Abschätzung": Man berechnet, wie warm die Erde nur
> aufgrund von radiativen Prozessen sein sollte (-18.3°C) und
> vergleicht diese Temperatur mit der (nicht wirklich) "gemessenen"
> "mittleren" Atmosphärentemperatur in Bodennähe. Daher kommen die so
> gerne genannten 33°C Erwärmung durch den natürlichen Treibhauseffekt.
>
> Diese Abschätzung ist allerdings sehr fehlerbehaftet und kann direkt
> in den Ausguss gekippt werden.
> Erstens wurde vergessen, bei der Stefan-Boltzmann-Gleichung die
> Emissivität zu berücksichtigen. Diese liegt schätzungsweise bei 0.90
> bis 0.95. Setzt man den Wert 0.90 ein, so liegt die Temperatur ohne
> Treibhausgase bei -11.5°C - der Treibhauseffekt läge dann also nur
> noch bei 26°C, würde also um 7° niedriger ausfallen.
Dafür unterschätzt die Annahme einer gleichmäßig warmen Erde aber die
Abstrahlung.
> Zweitens wird bei dem Ansatz ignoriert, dass es ohne Treibhausgase
> auch keine Wolken gibt.
>Dadurch liegt die anzusetzende Erd-Albedo
> nicht mehr bei 0.3, sondern deutlich niedriger.
Man muss aber mit der aktuellen Albedo rechnen, nicht mit der, die
man hätte, wenn ...
Die Wolken sind aber tatsächlich das Problem. Den Treibhauseffekt
durch Gase kann man sehr genau berechnen. Aber die Wolken sind ja
auch Teil des Treibhauseffekts und tragen zum aktuellen Klima bei.
Darüber weiß man deutlich weniger, vor allem, wie die Wolkenbildung
auf die Erwärmung reagiert. Und die Wolken bewirken nicht nur einen
Treibhauseffekt, sondern verändern auch die Albedo, wie Du oben schon
erwähntest.
Darum ist der angegebene Wert für die Klimasensitivität so ungenau: 3
+/- 1,5 Grad ist nicht sonderlich befriedigend. Spencer geht ja sogar
nur von 1 Grad aus, aber damit ist er ziemlich allein.
> Der Treibhauseffekt resultiert aus der VERZÖGERUNG der
> Wärmeabstrahlung.
>
Ja. Man könnte es auch als Recycling der Wärmeenergie betrachten.
> Leider ist es sehr schwierig, diesen Effekt quantitativ zu messen.
So schwer auch nicht. Hiermit geht es gut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrgeometer
Eine direkte Messung mit einem Stickstoffgekühlten Sensor sollte auch
möglich sein.
> Deshalb findet man meist (z.B. in Wikipedia) eine
> "Rückwärts-Abschätzung": Man berechnet, wie warm die Erde nur
> aufgrund von radiativen Prozessen sein sollte (-18.3°C) und
> vergleicht diese Temperatur mit der (nicht wirklich) "gemessenen"
> "mittleren" Atmosphärentemperatur in Bodennähe. Daher kommen die so
> gerne genannten 33°C Erwärmung durch den natürlichen Treibhauseffekt.
>
> Diese Abschätzung ist allerdings sehr fehlerbehaftet und kann direkt
> in den Ausguss gekippt werden.
> Erstens wurde vergessen, bei der Stefan-Boltzmann-Gleichung die
> Emissivität zu berücksichtigen. Diese liegt schätzungsweise bei 0.90
> bis 0.95. Setzt man den Wert 0.90 ein, so liegt die Temperatur ohne
> Treibhausgase bei -11.5°C - der Treibhauseffekt läge dann also nur
> noch bei 26°C, würde also um 7° niedriger ausfallen.
Dafür unterschätzt die Annahme einer gleichmäßig warmen Erde aber die
Abstrahlung.
> Zweitens wird bei dem Ansatz ignoriert, dass es ohne Treibhausgase
> auch keine Wolken gibt.
>Dadurch liegt die anzusetzende Erd-Albedo
> nicht mehr bei 0.3, sondern deutlich niedriger.
Man muss aber mit der aktuellen Albedo rechnen, nicht mit der, die
man hätte, wenn ...
Die Wolken sind aber tatsächlich das Problem. Den Treibhauseffekt
durch Gase kann man sehr genau berechnen. Aber die Wolken sind ja
auch Teil des Treibhauseffekts und tragen zum aktuellen Klima bei.
Darüber weiß man deutlich weniger, vor allem, wie die Wolkenbildung
auf die Erwärmung reagiert. Und die Wolken bewirken nicht nur einen
Treibhauseffekt, sondern verändern auch die Albedo, wie Du oben schon
erwähntest.
Darum ist der angegebene Wert für die Klimasensitivität so ungenau: 3
+/- 1,5 Grad ist nicht sonderlich befriedigend. Spencer geht ja sogar
nur von 1 Grad aus, aber damit ist er ziemlich allein.