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  • Alexander Durin

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2013

Re: Stagnationsleugner?

MPolo schrieb am 22. Januar 2014 12:28

> Alexander Durin schrieb am 22. Januar 2014 12:04

> > Hält die Stagnation aber noch geschätzte fünf, zehn oder fünfzehn
> > Jahre an, dann gehen die Klimamodelle flöten.

> Genau das wird sie nicht tun. Keine 10 Jahre noch. Alle gegenläufigen
> Trends, die derzeit die weitere Erwärmung des Klimas aufhalten, sind
> kurzfristige Trends, die können 10 bis 15 Jahre kühlend wirken, aber
> dann drehen sie sich auch wieder um.

Als Laie schöpfe ich da manchmal aus "Lebenserfahrung" und die sagt,
dass so ein kurzfristiger Stillstand nach einem steilen Anstieg
(falls er das ist) vieles sein kann: 

a) das Maximum ist erreicht, es pendelt sich ein 
b) eine Wende, es geht bald wieder nach unten
c) die Ruhe vor dem Sturm: jetzt geht es erst richtig los

Interessant finde ich die starken Schwankungen um 1998 herum: sie
könnten ein Einschwingvorgang sein, wenn sich widerstreitende
Komponenten auf einen stabilen Wert "einigen". Soweit der
quasi-esoterisch-physikalische Teil.

Was diese gegenläufigen Komponenten des Klimas ausmachen, kann ich
mir nicht vorstellen, dass die Wissenschaft schon heute das Klima,
das furchtbar komplex ist, hinreichend genau verstanden hat. Der
weitere Verlauf der Stagnation wird das zum Teil zeigen.

> Die geringe Sonnenaktivität, die
> La Ninas, die Oszillation der Ozeane, die Erwärmung der Tiefsee ...
> es müssten tatsächlich ganz neue Phänomene auftauchen, die die
> Erwärmung auch länger noch aufhalten könnten.

Ich picke einmal zwei Punkte heraus. 

Wenn ich das recht verstanden habe, Können die Klimamodelle die
statistische Häufigkeit und Stärke von Los Niños/Las Niñas nicht
modellieren. Eine Erwärmung könnte ab einem gewissen Punkt ja weniger
Los Niños und mehr Las Niñas zur Folge haben und umgekehrt. Das Klima
könnte eine selbst-stabilisierende haben.

Ich habe einmal hier gelesen, dass sich die tiefen Meeresschichten
(700-2000m) ausgerechnet in den letzten interessanten 10-20 Jahren
besonders erwärmt haben. Unklar ist dabei, ob die Klimamodelle diese
tiefen Schichten überhaupt berücksichtigen und wenn ja, ob sie das
prognostiziert haben. Vielleicht ist das aber auch irrelevant, weil
die so "entsorgte" Wärme zu mickrig ist, um einen maßgeblichen
Einfluss auf die Oberflächentemperaturen zu haben.

Das sind zwei Punkte, die mir beim kritischen Lesen aufgefallen sind.
Und mittlerweile lese ich bei diesem Thema sehr kritisch nachdem ich
Pomrehn und Ramstorf gelesen habe.

> In der Atmosphäre sind
> solche neuen Phänomene nicht zu erwarten, die wird ja ganz gut
> beobachtet, in den Ozeanen sehe ich keinen Grund warum ausgerechnet
> jetzt da ein neues Phänomen auftauchen sollte, Ozeane sind sehr träge
> und ihr Verhalten ist bisher nicht vom Menschen beeinflusst.

Wie angemerkt, meine ich bezüglich der Ozeane etwas anderes gelesen
zu haben. 

> > Auf meine inhaltliche Kritik am Artikel bist du aber nicht
> > eingegangen.

> An der habe ich auch nichts auszusetzen.

Du hast ihr auch nicht zugestimmt.

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