Heisekucker schrieb am 09.03.2015 12:51:
Diesen "CO2-Hype" bestreite ich ja auch nicht, aber zwischen "Hype" und "ausschließlich" besteht aber ein erheblicher Unterschied.
Wer sich auch nur halbwegs mit der Thematik befaßt, dem sind die Rinder-Pupse und -Rülpse als Methan-relevant bekannt, ebenso wie das Auftauen des Permafrostbodens, des intensiven Ackerbaus, auf die Methan-Freisetzungen.
Ebenso das auch Lachgas klimarelevant ist, auch das die sog. Klimagase unterschiedlich wirksam sind in Bezug auf das Klima.Das der Schwerpunkt in der Allgemeinheit auf CO2 gelegt wurde, ist eher Zeugnis für das Ungenügen der diesbezüglichen öffentlichen Auseinandersetzung, als für die Verfüg- und Anwendbarkeit des diesbezüglichen Wissens.
Nur am Rande sei bemerkt, das ich einen weiteren, meist wenig beachteten Punkt, für ebenso klimarelevant halte. Die Kulturlandschaft, es gibt kaum ein Flecken Land in Europa, von unzugänglichen/wirtschaftlich uninteressanten Gebieten abgesehen, ist alles vom Menschen umgeformt, ausgedehnte Sümpfe, Moore, überhaupt Feuchtgebiete stark im Rückgang. Städtische Bebauung, Straßen und und und, also die Verkulturlandschaftung, haben ebenso Klimafolgen.
Generationen haben über nun schon Jahrtausende, insbesondere die letzten paar hundert Jahre unsere Umwelt umgekrempelt, mal Industriealisierung und damit CO2 ganz außen vor, da ist es lächerlich zu glauben, das nur das CO2 relevant wäre, wir haben in kontinentalem, gar globalem Maßstab Terraforming betrieben, ein Blick aus dem Flugzeugfenster genügt.
Unbestreitbar. Da bin ich voll bei dir!
Das erklärt aber nicht den CO2-Gehalt von fast 400 ppm! Die Rinderpupse sind wohl abhängig von der Weltbevölkerung und dem damit verbunden Ernährungsdruck. Allerdings bezweifle ich, dass die Rindviecher ausschließlich diese Sitiuation beeinflussen. Der Reisanbau (ebenfalls ein CH4-Emittent) trägt hier in Bezug auf die Weltbevölkerung sicher signfikante zu Tage, als die Rinder, Ziegen oder Schafe.
Anders verhält es sich mit dem Auftauen der Permafrostböden und auch dem Lachgas. Das ist ebenfalls "nur" eine natürliche Folge der Erwärmung. Dadurch werden wesentlich mehr Gase aus dem Boden frei. Das hatte ich aber schon beschrieben. Aufgrund der Erwärmung werden Abbauprozesse eingeleitet und beschleunigt.
Aber selbst bei 12 Mrd. Weltbevölkerung ist der Anteil anthropgener Gasemissionen gegenüber natürlichen Emissionen immer noch verschwindend gering.
Ich gebe zu, dass dein "Blick" aus dem Flugzeugfenster den "Raubbau" der Menschheit an der Naturlandschaft beeindruckend darstellt. Was wir aber in den letzten Jahrzehnten geschaffen haben - ich reden jetzt von der BRD-DDR - ist eine saubere Elbe, ein Rhein in dessen Nebenflüssen wieder Lachse und Aale laichen, sauberste Badeseen und alle Flüsse mit immer hochaktiverer Biodiversität. Wir brauchen uns nicht verstecken. Wir haben noch nie am Land und in den Ballungszentren so saubere Luft gehabt wie heute seit 19.Jh.. Und das gilt es weiter zu entwickeln.
Wir haben die Luft wieder atembar gemacht, die Gewässer sauber. Jetzt müssen die Böden folgen. Die Bodenfruchtbarkeit nimmt ab. Die Pfanzenvielfalt ist in Gefahr, durch Maismonokulturen und keine oder ungenügende Fruchtfolge. Aber auch durch intensive Grünlandnutzung. Dadurch werden in der Tat die Böden immer ärmer und ertragsschwächer. Die Folgen für Fauna und Flora und dürften bekannt sein. Die Folgen für die Bodenflora und -fauna eher noch nicht.
Hausmacht