Es ist zwar mE zu kurz gegriffen, die kommende Katastrophe monokausal auf den Kapitalismus zurückzuführen, aber der beste Beleg für diese These kommt in Konicz's Artikel gar nicht vor: der Fracking-Boom in den USA.
Die ganze Fracking-Industrie beruht auf Pump und dem (Irr-)Glauben, das eingesetzte Kapital würde sich irgendwann in jahrzehntelang reichlich fliessendem Öl und Gas amortisieren. Das ist nicht der Fall, weil die Quellen am Anfang sprudeln, aber wesentlich schneller abschlaffen als konventionelle Quellen, wie führende Geologen wie zB Art Berman sagen.
Dass die Fracking-Firmen, die bei den niedrigen Ölpreisen der vergangenen Jahre nicht bankrott gingen, weiter auf Teufel komm raus weiter förderten, ohne Gewinn zu machen, lag nur daran, dass sie die laufenden Kredite tilgen mussten.
Unterm Strich heisst das, dass die Amis den Energie-Notstand durch das Fracking um vielleicht fünfzehn Jahre aufschieben konnten, aber um den Preis einer erheblichen zusätzlichen Emission von Treibhausgasen und einem zweifellos irgendwann kommenden Fracking-Kredit-Kollaps, der durchaus den finalen Kollaps des kapitalistischen Systems auslösen könnte, den Konicz immer beschwört.