Dass sich Konicz in seinem Aufsatz an Trump und den Kritikern der Einwanderungspolitik abarbeitet, zeigt nur, dass die aktuelle marxistisch inspirierte Gesellschaftsanalyse an ihm vorbei gegangen ist.
Trump bedient sich vielfach eines dumpfbackigen Populismus. Er nennt sich auch Präsident der USA, aber der Deep State erlaubt ihm nicht einmal, mit dem russischen Präsidenten Nettigkeiten auszutauschen, geschweige denn ihn zu einem Staatsbesuch einzuladen. Und AfD & Co sind zwar ein Störfaktor für den herrschenden deutschen Parteienblock - zumindest solange ihre Läuterung zur Regierungsfähigkeit andauert - aber die Zügel der Macht halten Gauland, Meuthen & Co sicher nicht in der Hand. Und wenn irgendeine AfD-Dumpfbacke den anthropogenen Klimawandel wieder einmal in Frage stellt, ist das gegenüber der vom herrschenden Block betriebenen Intensivierung des Strassen- und Luftverkehrs nicht einmal ein Furz für die Klimaentwicklung.
Konicz hat sich wieder einmal vor einer konkreten Gesellschaftskritik gedrückt. Für die Analyse des "Wegs in ein autoritäres Zeitalter", wie ihn z. B. Ulrich Mies und Jens Wernicke in dem Buch "Fassadendemokratie und tiefer Staat" beschreiben, muss man sich aber mit den mächtigen Finanzmarktakteuren, den Medienmogulen, den transatlantischen Lobbygruppen, den inneren Strukturen der EU wie der herrschenden Parteien Deutschland usw. befassen. Dabei kann man natürlich auch zum Ergebnis kommen, dass die von Konicz wieder einmal beschworenen "fortschrittlich, emanzipatorischen Kräfte" heute die Stützen des Kapitalismus sind, die vor allem auf Besitzstandswahrung bedacht sind und denen der Klimaschutz am A .... vorbei geht.