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  • Hagjo1

mehr als 1000 Beiträge seit 11.11.2021

Re: Den aktuellen Zeitgeist in die Vergangenheit projezieren

w-j-s schrieb am 16.09.2023 08:52:

Jesus, der erste neue Mann
War Ludwig XIV trans?
Und nun also Karl Marx ein Ökologe?

Wir betrachten die Vergangenheit immer aus unserer heutigen Sicht, aber man sollte dabei doch versuchen, das, was so ganz offensichtlich aus dem heutigen Zeitgeist stammt und von dem wir wissen, dass es das früher nicht gab, außenvorzulassen. Sonst landen wir unfreiwillig bei Orwell.

Ökologie war im 19. Jahrhundert noch kein als globale Angelegenheit gesehenes Problem.

Die große Entwaldung Mitteleuropas wurde bereits im 17. Jahrhundert, begünstigt durch die drastischen Bevölkerungsverluste 1618-48, wieder zurückgedreht.

Andererseits überregulierte Tulla damals den Rhein und seine Nebenflüsse, was wir nun wieder etwas zurückdrehen.

Marx hatte das gewiss nicht auf dem Schirm.

Ökologische Systeme sind übrigens die totale Wettbewerbsgesellschaft. Den Staat hat da auch ein Pendant. Es nennt sich Landwirtschaft.

Sehe ich genauso! Wäre ich genauso subjektiv unterwegs und intellektuell in der Lage dazu, hätte ich`s wahrscheinlich genauso gemacht, wie der Autor.

Wenn ich es als langjähriger Marxist schaffe, den Ukrainekrieg, die Coronamaßnahmen und -jetzt neu!!- auch den Klimawandel im Sinne von Marx umzudeuten, dann habe ich den großen Vorteil, dass ich nach all den Dekaden/Jahrhunderten immer noch Marxist im Sinne von Marx sein darf/kann.
Und dass sich kaum noch ein Staat dieser Erde auf Marx beruft und man sich mit seiner 2023er Auslegung des "kommunistischen Manifests" auch z.T. in der Öffentlichkeit kaum noch von dem rechten Spektrum abgrenzen kann... ...das sind dann für einen langjährigen Marxisten in 2023 einfach nur Kollateralschäden, oder?
Wäre er ein wenig objektiver, würde er erkennen, dass dieser "Marxismus 2023" für Aussenstehende nur die allerletzten Todeszuckungen einer Theorie darstellt, die sich eigentlich schon vor spätestens 80 Jahren als praxisuntauglich erwieen hat.

Ich habe die Vermutung, dass Peter Nowak heute noch glaubt, dass er -als Marxist- Putins Reich gegen den Westen verteidigen muss, allein weil es die Nachfolge der UdSSSR ist.

Und es würde mich fatal freuen, wenn er mal einen Artikel schreiben könnte, der seine Einstellung zum Putinregime klar konkretisiert... ...stadt über eine Mahnwache vor der ukrainischen Botschaft zu berichten.

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