Es geht bei Desinteresse oder Ablehnung nur zu einem kleinen Teil um Klimawissen sowie Pro und Kontra.
Stattdessen gibt es viele psychologische Barrieren, aber auch politische Faktoren, die zu einer ziemlich unübersichtlichen Gemengelage führen. In täglich 5 Minuten ist das nicht unterzubringen. So ein neues "Wort zum Sonntag" würde wenig Effekt haben, teilweise sogar die Ablehnung verstärken (das Forum als verlässlicher Beweis).
Nur ein paar Punkte:
Falsche, missbräuchliche oder auch unsoziale Nutzung der Klimaproblematik durch die Politik füllt schon Regalreihen (besonders das, was sie nicht tut).
Psychologische Distanz: Wenn etwas scheinbar weit entfernt, irgendwann in der Zukunft passiert und "nur Andere" betrifft, sowie nicht exakt von 100,00 % aller Wissenschaftler weltweit restzweifelsfrei garantiert wird, kann das zu Zweifel, Ablehnung oder Verleugnung führen.
Psychologische Barrieren:
1. Die o.g. psychologische Distanz
2. Angstmacherei deprimiert und lähmt
3. bedrohliche Informationen sind unangenehm und können deswegen abgelehnt werden
4. Kognitive Dissonanz (unangenehm -> begünstigt Zweifel, scheinbar logische, gebiaste Rationalisierungen, confirmation bias)
5. Soziale Dissonanz (Mitlaufen mit der peer group, Schutz des sozialen Status und Selbstbildes)
Persönlichkeitstyp: Wer Beständigkeit und Kontrolle präferiert, zweifelt den Klimawandel eher an. Der Klimawandel ist nämlich das genaue Gegenteil davon. Persönliche Vorlieben führen zu entsprechenden Werten und politischen Überzeugungen. (Auch z.B. bei Corona und unregulierter Massenzuwanderung zu beobachten.)
Erfolgversprechender könnte sein:
1. In einem gemütlichen, privaten Rahmen mit nur einem Gesprächspartner wertschätzend ganz offen und individuell über das alles zu sprechen (nicht nur beim Anderen, sondern auch bei sich selbst, wo Präferenzen etc. zum Fürwahrhalten des menschengemachten Klimawandels geführt haben).
2. Nur ein Aspekt dabei ist die Mitteilung von Grundwissen.
3. Wichtiger ist es, konkret auszumalen, was ganz persönlich zu erwarten ist (ggf. auch für die eigenen Kinder).
4. Dabei muss man aber "die Kurve kriegen", damit es konstruktiv und positiv gewendet wird, um für Gefühle und Präferenzen des Gegenübers ertragbar zu werden: z.B. Selbstwirksamkeit, konkreter Handlungsplan, Hoffnung und Einsatz für die eigenen Kinder und die Gemeinschaft als Motivatoren.
5. Individuelle Lösungen finden, z.B. „Fleisch muss weiterhin sein, aber regional einkaufen und mehr Radfahren geht.“
Davon abgesehen, müssen natürlich Politik und Wirtschaft in erster Linie handeln. Allein privates Konsumverhalten hat zu wenig Effekt.
Aus: https://www.spektrum.de/news/klimakrise-weit-weg-unsicher-komplex/1839031
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.03.2021 12:58).