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978 Beiträge seit 01.08.2022

Re: Energiemix zu 83% fossil, ich verstehe nicht

12haf schrieb am 20.04.2023 20:17:

SenecaNext schrieb am 20.04.2023 18:01:

der Energiebedarf wird nur sinken wenn:

- WPs sich durchsetzen
- BEV sich durchsetzen
- die Industrie mehr und mehr elektrifiziert

Das wird so kommen, weil es der Gesetzgeber vorschreibt und es wirtschaftlicher sein wird (CO2 Preis) als weiterhin fossile Brennstoffe zu verwenden.

Und jetzt komme mir nicht mit Speicher. Es gibt keine! Es sei denn, man kann H2 mit 80-90% Wirkungsgrad herstellen. Batterien für die benötigten Mengen sind utopisch und unbezahlbar.

Aktuelle Eletrolyseure liegen bei 60-70% Wirkungsgrad, aber es ist abzusehen, dass sich der Wirkungsgrad noch deutlich verbessern wird.
Es wird sich in den nächsten Jahren entscheiden welche neuen Verfahren sich für eine Massenproduktion skalieren lassen und welche eine möglichst große Modulationsbreite zulassen werden.
Siehe z.B. hier: https://www.elektronikpraxis.de/rekord-wasserstoff-elektrolyseur-erreicht-95-prozent-wirkungsgrad-a-1103351/

... die Ausbeute jetzt der installierten Leistung ist doch nur bei 30%. D.h. weitere Windparks operieren dann bei 10-20%, das macht doch einfach keinen Sinn, ...

Die Ausbeute spielt keine Rolle. Entscheidend sind die Stromgestehungskosten der PV oder WE Anlage. Da ist PV mit 3-6 ct/kWh und WE mit 4-12 ct/kWh Stromgestehungskosten derzeit unschlagbar, selbst dann wenn man 1/4 davon zu H2 oder CH4 wandelt für Gaskraftwerke bei Dunkelflaute. Für neu gebaute AKW geht man von 12-19 ct/kWh Gestehungskosten aus.

https://www.bundestag.de/resource/blob/887090/1867659c1d4edcc0e32cb093ab073767/WD-5-005-22-pdf-data.pdf
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/DE2021_ISE_Studie_Stromgestehungskosten_Erneuerbare_Energien.pdf

Die H2 Produktion muss wirtschaftlich sein und im industriellen Maßstab funktionieren. Hoffen wir das Beste, aber es bleiben Zweifel: die Anlagen müssen kontinuierlich laufen, können sie aber nicht da der Eintrag durch Wind + PV enorm schwankt. Je mehr ausgebaut wird, umso größer wird das Problem.

Stromgestehungskosten: dann frage ich mich, wieso wir bei 50 Cent sind und auch die Briten mit ihren Offshore Anlagen enorme Preissteigerungen hatten.

Kosten sind das eine, kontinuierliche Einräge das andere. Dann benötigt man auch die Flächen dafür. Windkraft liefert gerade mal 3,5% der Endenergie, wie und wo soll denn jetzt nennenswert ausgebaut werden, wo sind die Flächen dafür?

Erstens sehe ich die Gebiete dafür nicht, zweitens fehlen die Netze und drittens werden die Schwankungen der Einträge noch größer. Die müssen durch Gaskraftwerke ausgeglichen werden (jetzt mit 2-3x so teurem LNG), dann ist die Netzstabilisierung das nächste Thema: es geht jetzt schon nur mit enormen Aufwänden und Kosten, bei schlappen 7-8% Eintrag durch Wind und PV. Wie sieht das erst aus, wenn man bei 20% wäre?

Fragt niemand die Ingenieure und Elektrotechniker?

Ich glaube, es fehlt der Sachverstand und der Blick für das Wesentliche.

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