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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Schon wieder zahlen ALLE.

Fördergelder wachsen nicht auf Bäumen. Die werden wieder aus dem Steuertopf genommen oder als Kredite über Staatsanleihen aufgenommen. Am Ende zahlt die gesamte Gesellschaft für die Sanierungspflicht und den Reibach machen die Hersteller von Wärmepumpen und Dämmmaterialien.

Die Handwerker? Völlig überlastet. Schon die regulären Wartungs- und Austauscharbeiten sind mit mehreren Monaten Verzögerungen behaftet, weil die Auftragsbücher voll sind bzw. die Lieferengpässe weiter anhalten. Bis man also selber zum Zuge kommt, muss erstmal der Rückstau von mehreren Monaten abgearbeitet werden.

Was passiert eigentlich mit den Heizanlagen sanierungspflichtiger Immobilien, wenn die 2024 vom Schornsteinfeger stillgelegt werden? Dürfen die "übergangsweise" weiterbetrieben werden, bis der Handwerker Zeit hat, die alte Anlage auszubauen und die neue Wärmepumpe zu installieren? Oder hat man halt Pech gehabt, weil "Gesetz ist Gesetz" und darf im Winter frieren? Da bin ich mal gespannt, welche Lösung uns da präsentiert wird, denn Habeck will die ganzen "30 Jahre alten" Heizungen sofort austauschen lassen. Trifft u.U. ja auch nur auf bis zu 70% aller Heizanlagen in Deutschland zu: dieser Anteil Gebäude stammt aus den 1970ern oder ist älter und auch wenn bereits die Heizsysteme modernisiert worden sind, sind viele davon in den 90ern bis in die 00er hinein ersetzt worden. Damit ist klar, dass bis 2030 der Großteil aller Systeme ersetzt werden muss. Und nu?

Es sind nicht nur die Kosten. Es ist die schiere Unmöglichkeit des Habeck'schen Vorhabens, in so kurzer Zeit die Heizsysteme umzurüsten. Und dann wird nicht etwa ein Angebot im Sinne von "Nachdämmung zur Heizeffizienzsteigerung" nachgedacht, die vielleicht auch mit einem geringen fünfstelligen Betrag machbar wäre. Sondern es muss, je nach Immobilienzustand, praktisch eine Kernsanierung im satten sechstelligen Betrag sein (siehe Immobilien der 1970er). Damit eine Wärmepumpe überhaupt halbwegs effizient arbeiten kann und die Wohnung wärmt, muss die Dämmung praktisch "Passivhausstandard" sein. Nur wenn man den Standard anstrebt, kann man auch grundsätzlich auf die Wärmepumpe verzichten und mit Ölradiatoren (Strom) oder den Klassikern mit Öl und Gas heizen, weil man dann den Energiebedarf um bis zu 90% senken kann, den man ins Heizen stecken muss.

Eigentlich wäre es ja sinnvoll, auf diesem hohen Standard dämmen. Aber nicht alle Gemäuer erlauben eine solche Dämmung. Ältere Bausubstanzen fangen aufgrund von ungünstigen Wärmeübergängen und Feuchtigkeitsfallen einfach an zu schimmeln. Da ist es also schlichtweg nicht möglich ohne massive Sanierungsarbeiten -> sechstellige Beträge. Da ist teils Abriss und Neubau billiger wie die Nachrüstung. Was tun mit historischen Fachwerkhäusern und Denkmalschutzimmobilien?
Und ja, auch die in der Nachkriegszeit bis in die 80er hinein gebauten Gebäude sind vielfach nicht so sanierbar, dass sie den hohen Dämmstandard erreichen, der erwünscht ist. Auch hier wieder: Abriss und Neubau günstiger.

Wer solche Anforderungen stellt wie der Wirtschaftsminister, ist einfach weltfremd.

Meine Meinung?
Das Gesetz so wie's ist zusammenfalten und in die Rundablage schmeißen. Dann brauchen wir auch keine Förderalmosen aus dem Steuersäckel, für das wieder die Allgemeinheit aufkommen muss. Alles bleibt wie's ist und gut ist. Das Klima retten wir nicht auf diese Weise, aber man kann ganz viele Menschen bettelarm machen mit dem Unsinn.

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