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  • mind.dispersal

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2010

Im Umweltschutzensemble ist das Thema Klimaveränderung "zu laut"

Es überdeckt alle anderen Themen und so berechtigt seine Warnungen sein mögen, fällt dabei völlig unter den Tisch, dass Klimaveränderung erst so richtig verheerend zusammen mit anderen anthropogenen Umweltveränderungen wird.

Die Mismatch-Hypothese, in welcher (in Teilen bereits nachgewiesen), ökologische Interaktionen in Nahrungs- und Bestäubernetzwerken zeitlich entkoppelt werden, weil die daran beteiligten Tiere und Pflanzen auf unterschiedliche Reize zum Schlüpfen und Wachsen reagieren (Tageslänge unn Temperatur), wird durch den Artenrückgang extrem verschärft, weil bereits viele Arten in diesen Interaktionen ausfallen und evtl. "mismatches" nicht ersetzen können.

Habitatzerstörung und Fragmentierung verhindern, dass betroffene Arten nordwärts wandern können (Was sie bereits tun) um ihre Nischen zu finden.

Aber auch Katastrophen werden erst zu solchen durch unvorhergesehene Effekte. Die Kanalisierung des Mississippi hat dazu geführt, dass der Fluss sehr viel weniger Schlick mit sich führt und am Flussdelta im Meer ablagert, weshalb die Salzmarschen, welche durch den Wellengang erodieren, mit der Zeit viele Kilometer vor der Küste zurück gegangen sind. Kathrina und seine Flutwellen wären durch die ehemals ausgedehnten Salzmarschen vor der Küste New Orleans erheblich abgebremst worden und die Katastrophe wäre kleiner ausgefallen.

Dass wir das lokale Klima schon immer ungünstig durch Kahlschläge beeinflusst haben, ist mittlerweile bereits historisch. Die aktuelle Waldbedeckung Europas war schon im Jahre Null im römischen Imperium erreicht und hat sich nur im tiefsten Mittelalter zwischenzeitlich erholt. Aber anstatt hier optimale, im Verhältnis zur Agrarwirtschaft bestmögliche Bedingungen zu schaffen und wieder zu beleben, diskutiert man lieber über Maschinen, welche das CO2 aus der Luft ziehen.

All diese Umweltthemen anzugehen, wäre dabei auch dann wichtig, wenn der Mensch gar nichts für die Erderwärmung könnte. Das kommt noch oben drauf.

Das Thema wuchert unkontrolliert und aus seinem thematischen Umfeld herausgelöst vor sich hin. Mich wundert nicht, dass es den Menschen immer unsympathischer wird.

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