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  • Eymontop

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2016

Re: in meinen Augen gibt es keine vernünftige, funktionierende Alternative

Wie wäre es, wenn man sich von der Erlösungsphantasie - der Utopie - Kommunismus lösen würde und ein Regelsystem vorschlagen, was eine Marktwirtschaft ohne private Monopole und einer Aufteilung in privat und öffentlich stabil etabliert. Das zu erreichen wäre schon ein Schritt, der gegen große Widerstände durchgesetzt werden müsste, der aber vermutlich eine große Unterstützung erfahren könnte, denn es leben noch viele derer, die sich an die soziale Marktwirtschaft erinnern können und lieber eine Evolution in dieser Richtung tragen würden.

Solche Regelsysteme haben aber immer einen gravierenden Nachteil: Sie können unterlaufen werden (z.B. durch Lobbyismus/Korrupion) und das geschieht auch seit langem (denn die gab es durchaus > siehe Bundeskartellamt!).

Ja, es ist immer dasselbe imho unterbelichtete Argument ("Im Osten hats ja auch nicht geklappt, also muss das System Kommunismus Mist sein") ausnahmslos von Leuten, die einfach geistig zu faul sind und waren, sich mit der eigentlichen Theorie ein Einziges Mal ernsthaft auseinander zu setzen.

Nur ganz kurz (damit es nicht wieder ein Roman wirdB-)). Man kann das System auch schrittweise einführen mithilfe von Aktiengesellschaften in denen der Betrieb zum größten Teil der Belegschaft gehört (diese also wirklich für ihre Interessen und ihr Geld arbeitet). Das wäre gar kein so radikal anderes System (es würde dann halt nicht mehr nur einigen Wenigen dienen).

Ich wäre auch dafür diesen Wandlungsprozess vor allem auf das zentrale Produktionskapital der großen Oligopole zu beschränken. Kein Klein- oder Mittelständler müsste Angst haben, das man ihm seinen Bauchladen weg enteignet.

Es ist auch völliger Quark, das in Kommunistischen Systemen jegliches Privateigentum verboten wäre. Das ist natürlich undurchführbar und dieses Missverständnis hat auch mit zu den Diktaturen geführt, weil sowas nur von oben mit Gewalt durchgesetzt werden kann. Es ging auch nie um Enteignungen, sondern um gerechte und faire Teilhabe aller am Volksvermögen. Natürlich müssten dann die, die geradezu perverse Reichtümer (mehrere Milliarden € oder Dollar) angesammelt haben abgeben, weil niemand soviel Geld zum Leben braucht. Es geht um Leute, mit deren Vermögen man eine ganze Großstadt ernähren könnte. Das bezeichne ich als Perversion von Reichtum.

Es gibt durchaus quasi-kommunistische Systeme, die glänzend funktionieren (nicht nur viele AGs auch Klöster arbeiten oft als Wirtschaftsbetriebe und da gehört auch alles allen Mönchen oder Nonnen).

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2018 18:39).

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