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  • Tobias Kern

mehr als 1000 Beiträge seit 04.07.2015

Re: Kolonialismus ist nicht an allem schuld

Ich finde es ja richtig niedlich wie du die Propagandamärchen vom friedlichen Ende des Kolonialsmus verteidigst aber du solltest dich wirklich nochmal mit dem Zeitraum 1960-1990 in Afrika auseinandersetzen. Friedlich ging es da nämlich ganz selten zu. Zum Thema Rente sage ich nur so viel wie willst du eine Umlagefinanzierung einführen wenn das ganze Land im Bürgerkrieg (wie z.B. in Angola) steckt? Ja in Angola gibt es Diamanten - aber auch Tiefseeöl- was glaubst du weshalb die UNITA-Rebellen von Südafrika und den USA finanziert worden sind? Sie kämpften gegen die Sozialistische MPLA-Regierungspartei mit terroristischen Mitteln (die Diamantenzüge wurden z.B. in die Luft gejagt). Der andere Deutsche Staat, also die DDR, unterstützte derweil die Volksrepublik Angola, soweit es ihm möglich war, und das war eigentlich mehr als es ihm möglich war, da der Westen das Land auf Embargolisten gesetzt hatte. Ja die De Beers wollten ihre Diamanten ...

Eine Friedliche Entwicklung konnte jedoch erst 1996 nach dem Ende des Bürgerkriegs starten (der Boss der UNITA war tot, mit Südafrika war 1990 einer der Sponsoren abhanden gekommen - der Rest der Rebellen fand sich mit einem Regierungsposten ab). Heute ist Angola ein ganz normaler kapitalistischer Staat der von Tiefseeöl und Diamanten lebt. Die MPLA ist noch immer Regierungspartei und aus Angola wandern sehr wenig bis gar keiner aus.

so kann es gehen ...
In Mosambique führte der Rückzug der Portugiesen zu einer Politik der verbrannten Erde beim Rückzug der Portugiesen wurde alles zerstört was nicht niet und nagelfest war bis hin zum Lkw die versenkt wurden und Klobecken in Hotels die zerschlagen worden.

Auch hier kämpfte die Sozialistische FRELIMO gegen Rebellen die vom Nachbarn - dem Apartheidstaat Südafrika finanziert worden sind. Auch hier hat der andere deutsche Staat mehr getan als er eigentlich sich leisten konnte (so wurden Fabriken gebaut, Fahrzeuge geliefert auf die DDR-Bürger jahrelange warteten und Jugendliche in Europa ausgebildet - auf ihren letzten Lohn von 1990 warten die damaligen Jugendliche heute noch da sich der Rechtsnachfolger der DDR nicht in der Lage sieht das Geld zu überweisen). Seit 1990 ist Mosambique Teil des Commonwealth of Nations und versucht auf diese Weise das Land wieder aufzubauen (vor allem auch die Naturparks um Touris anzulocken)

Der Präsident der Mosambique in die Unabhänigkeit führte wurde übrigens durch einen von Südafrika inszenierten Flugzeugabsturz in den 1980ern ermordet. Und so könnte ich dir noch mehr Beispiele bringen - Patrice Lumumba z.B. der erste Ministerpräsident der ehemaligen belgischen Kongo der von der CIA ermordet wurde das Land in einem Bürgerkrieg gestürzt wurde der eigentlich bis heute andauert - trotz der enormen Rohstoffvorkommen (Tantal).

Jahrzehntelang war Afrika das Versuchsfeld die Zeit zurückzudrehen - mit allen Mitteln. Viele, wie gesagt auch die DDR, haben versucht dem ent was entgegenzusetzen. Heute hat der Westen Afrika vergessen. Nur die neue Generation die jetzt dort heranwächst weiß um die Kämpfe die wir in Europa vergessen haben. Ihre Schlußfolgerung lautet sich jetzt auf den Weg zu machen - auf den Weg zu denen die ihnen eine eigenständige Entwicklung verwehrt haben denn nur dort so glauben sie können sie ihr Glück machen.

Danke das du bis hierhin durchgehalten hast - aber so sehe ich es. Das das nicht deine Meinung ist - ist mir klar)

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