arth_ schrieb am 08.02.2023 14:41:
"... teures Spielzeug": Dem stimme ich völlig zu. Ich bin kein Landwirt, aber Naturwissenschaftler. Ich hab mal eben nachgeschaut was die Landwirte so an Treibstoffverbrauch kommunizieren, das liegt beim Pflügen irgendwo zwischen 10 und 25 Liter Diesel pro Hektar. 500 kg Akku (~ aktueller Tesla Akku) entsprechen dem Energieinhalt von 10 kg Dieselkraftstoff. Wenn man den höheren Wirkungsgrad des elektrischen Antriebs berücksichtigt, dann etwa 20 kg, wobei das im Vergleich zu einem Traktor im Einsatz schon weniger als ein Faktor 2 sein dürfte.
Das bedeutet, mit einem angenommenen 100kWh Akku ist nach 1..2 ha Feierabend.
500 kg Akku sind aber nicht nur ggf. konstruktiv störend, sondern auch ein teures Verschleißteil das nach einigen Jahren ersetzt werden muss.Die 100kWh Akku habe ich als technisches Datum vom Fendt e100 Vario übernommen, das scheint beim Stand der Technik die Schmerzgrenze bei Preis, Volumen und Gewicht zu sein.
Ich komme aus der Branche, wenn jetzt auch nur noch hobbymäßig unterwegs. Man rechnet im Jahr pro Hektar einen Verbrauch um die 100 l Diesel. Gibt noch einige Parameter, welche darauf Einfluss haben (reines Ackerland oder ehr Grünlandnutzung mit Rinderhalterhaltung) - aber so in etwa kommt das hin. Ein Betrieb mit 100 ha würde also um die 8,5 t Diesel/Jahr benötigen. Das entspricht ungefähr der Ausbeute an Rapsöl auf 4 ha Fläche. Ältere Traktormodelle lassen sich mit relativ wenig Aufwand auf Rapsölbetrieb umrüsten und der Bauer wäre autark mit dem Einsatz von 4 % seiner Fläche. Wenn man einige andere interessierte Bauern findet, kann man sich zusammen eine Ölmühle anschaffen. Raps lässt sich problemlos in die Fruchtfolge einbinden.