Lasst es. Selbst eine umweltfreundlich lebende Person kommt nicht auf ein "Nullsummenspiel": 7t emittiert auch ein klimafreundlicher Bundesbürger an CO2, also gibt das Steuern in Höhe von 315,- Euro. Davon gibt es etwas weniger als die Hälfte zurück: 139 Euro bzw. das Äquivalent von 3,1 Tonnen CO2. Dieser Wert ist aber nicht einmal dann erreichbar, wenn man auf einen PKW verzichtet, keine Öffis benutzt, nur vegan lebt, im Winter friert und dabei das Licht auslässt. Also völlig unrealistisch zu erreichen, sämtliche Beispielrechnungen, die in irgendeiner Form auf eine Nullsteuer kommen, gehen vom CO2-Abdruck eines Toten aus.
Statt solchen Unsinn "Linke-Tasche-Rechte-Tasche" zu fahren und die CO2-Steuer als "Konsumsteuer" unbeherrschbar komplex zu machen, sollte lieber mal die Logik in Gang gesetzt werden: wer nüscht verdient, konsumiert weniger und ist damit automatisch klimafreundlich unterwegs. Wer dagegen im Monat fünfstellige Beträge kassiert, wird vermutlich auch innerdeutsche Flüge buchen und in einer nicht zu knapp bemessenen Hütte wohnen mit 'nem Sportwagen in der Garage. Nix Umweltschutz! Da ändert auch die 20kW Solaranlage auf dem Dach nichts mehr dran.
Also: CO2-Steuer auf's Einkommen packen. Und da dann einfach mal schlau sein und alle Menschen ausnehmen, die weniger als 30.000,- Euro im Jahr verdienen. Die zahlen halt einfach mal keine CO2-Steuer. Ab dem 1. Euro drüber wird besteuert - und zwar eben der eine Euro bzw. das Mehr. Bei 30.050 Euro fallen also 50,- Euro CO2-Steuer an, bei 30.500 sind es 500,- Euro, bei 31.000 der Vollbetrag von 900 Euro. So gilt 45.000 Euro verdient, wird für 15.000 Euro mit einer CO2-Steuer belastet. Da kann man dann auch wieder von den 11t pro Bundesbürger ausgehen und 45,- Euro verlangen pro Tonne.
Ab einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro im Jahr erhöht sich die CO2-Steuer pauschal auf das Doppelte, weil: mehr Geld zur Verfügung = mehr Konsum = mehr CO2-Emissionen.
Dabei sollte generell unabhängig vom Einkommen gelten: Kinderfreibetrag schlägt CO2-Steuer. Kinder sind grundsätzlich von der CO2-Steuer zu befreien, solange sie im Elternhaus wohnen, keine Ausbildung haben bzw. noch im Studium sitzen und Kindergeld ausgezahlt wird. Erst wenn der Kindergeldbezug wegfällt -> CO2-Steuer. Die Bürokratie dazu ist auch überschaubar, weil eben nur der Bezug nachgewiesen werden muss für die Befreiung. Ein vierköpfiger Haushalt mit zwei Einkommen zahlt dann also u.U. rund 1000,- Euro CO2-Steuer (45 x 11 x 2 = 990,-) als Pauschale und gut ist. Ein vierköpfiger Haushalt mit zwei Einkommen unter je 30.000,- Euro zahlt dagegen keine Steuern. Ein Haushalt, bei dem ein Einkommen mind. 100.000 Euro jährlich beträgt -> 990,- Euro CO2-Steuer, das wird halt individuell berechnet.
Statt Almosen einfach auf die Belastung der unteren Einkommensschichten gänzlich verzichten. Statt Konsumsteuer, die fast ausschließlich auf unvermeidliche Posten fallen, lieber eine einkommensabhängige CO2-Besteuerung nach der Logik: viel Einkommen = viel Konsum = hohe CO2-Emissionen.
Oder halt den Unsinn ganz abschaffen und lieber die Grundlagen schaffen, wie wir ohne Verlust an Energieversorgungssicherheit und einen überschaubaren Aufwand an Umstellung uns UMWELTFREUNDLICH verhalten können. Da gehören aber keine Akku-Autos dazu und eben kein Pendelzwang, keine Strafen ohne Möglichkeit, irgendwas anders zu machen. Und nix anderes ist die CO2-Steuer bzw. die gesamte Klimapolitik: kollektive Bestrafung ohne jede Möglichkeit zur Verhaltensänderung. Weil: arbeiten gehen müssen wir für den Lebensunterhalt, Essen müssen wir auch. Im Winter frieren und die Wohnsubstanz schädigen für die Klimarettung ist nicht schlau: die unmittelbaren Gefährdungspotentiale sind eben immer primär im Kopf, nicht die diffuse Bedrohung, die nur durch Modellrechnungen in 500 Jahren auf uns zukommen könnten. Also WAS sollen wir anders machen, um nicht bestraft zu werden? Würmer futtern um einer veganen Lebensweise zu entkommen werde ich sicher nicht, bei mir herrscht Esskultur mit dem kompletten europäischen Spektrum in meiner Küche: Mediterran bis Skandinavisch und von Portugal bis an den Ural ran. Da gibt's Fleisch, Kohl, Pasta - aber keine Würmer und keine Insekten.
Wie gesagt: mit 3 Tonnen, die rechnerisch für die 139,- Euro stehen, kommt kein Mensch in Deutschland aus. Alle zahlen sie drauf - die Reichen interessieren sich aber nicht für den Kleckerlesbetrag, die Armen dagegen haben immer weniger Finanzdecke. Zeit, dass das Klima nur von denen gerettet wird, die es sich auch leisten können. Die haben es ja schließlich auch ruiniert - behauptet eine Statistik und weist den Reichsten in der Welt einen CO2-Eintrag von 16% der gesamten Menschheitsemissionen zu. Also 0,1% der Menschen sind für 16% menschengemachter CO2-Emissionen verantwortlich. Warum bitten wir die nicht ersteinmal zum Ablasshandel?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.12.2023 10:50).