Ich kriege das täglich mit: Da wird eine bescheuerte Umweltaktion nach der anderen gefahren, öffentlichkeitswirksam natürlich, "wir tun was". Was wir wirklich tun: Wir versorgen die Schülerinnen und Schüler mit Zukunftsvisionen, die überhaupt nicht tragen, weil sie komplett unrealistisch sind. Kritisiert man das, bekommt man zur Antwort, es gehe doch nur darum, die Schüler für das Thema Umwelt zu sensibilisieren. Dass damit eine saftige Irreführung verbunden ist, ist egal.
Fakt ist: Die Zeit des Wachstums und des damit verbundenen Hyperkonsums ist vorbei, es geht so nicht weiter. Den Kapitalismus gibt's nicht in Grün, keine Chance, zumal der Klimawandel ja nur das dringendste aller Umweltprobleme ist und man sowieso nicht mehrere Planeten verbrauchen kann, wenn nur einer da ist (auch wenn das auf umweltneutrale Art möglich wäre). Jeder kann sich diese im Grunde banalen Tatsachen bewusst machen, man braucht dafür keinen IQ über 100, trotzdem tun es nur wenige. Weil es so schrecklich unbequem ist.
An meiner Schule haben die Umweltaktionen neben der "Stärkung des Schulprofils" noch eine weitere - in meinen Augen niederträchtige - Funktion: Man will damit verhindern, dass die Schüler zu Fridays for Future gehen. Wieso auch, wir tun hier doch schon genug...