Inzwischen sollte ziemlich klar sein, daß diese Klimakonferenzen absolut nutzlos sind. Es ist nicht möglich, die Emissionen zu reduzieren, solange wir ein Wirtschaftssystem haben, welches ohne Wirtschaftswachstum nicht funktioniert. Kapitalismus ist der Krebs, an dem diese Zivilisation krepiert, ein wuchernder Wirtschaftstumor, der mit seinen Metastasen alles zerstört. Es ist aus ökologischer Sicht relativ egal, was nach dem Kaputtalismus kommt, sofern das neue System innerhalb der ökologischen Grenzen arbeitet und mit den Ökosystemen statt gegen sie. Ob das kommende System eine Art moderner Ökosozialismus ist oder ein mittelalterlicher Feudalismus, oder ob die Zivilisation komplett verschwindet und die wenigen Überlebenden dann wieder zu simplen Stammesgemeinschaften werden, ist dabei aus ökologischer Sicht relativ egal, da geht es nur darum, daß die Spezies Homo sapiens überleben will und dazu funktionierende Ökosysteme benötigt. Was für ein neues System wir bekommen, oder ob es überhaupt noch irgendeine Zivilisation mit einem komplexen Wirtschaftssystem geben wird, hängt davon ab, wie das gegenwärtig herrschende System kollabiert, aber der Kollaps der seit ein paar Jahrhunderten herrschenden kapitalistischen Weltordnung ist unaufhaltsam, auch wenn er sich vielleicht noch hundert Jahre ganz langsam hinzieht. Der Kapitalismus geht vermutlich nicht in einem großen globalen Knall unter, sondern in Tausenden von kleinen Katastrophen, alle paar Jahre ein oder zwei an jedem Ort der Erde.