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  • Stimmy

mehr als 1000 Beiträge seit 22.01.2018

Re: Das Thema beinhaltet mir zu viele dogmatische Verzichtsforderungen

Karyptis schrieb am 24.08.2023 12:37:

Das Potenzial aller Dächer ist verschwindend (rund 160 TWh/a).
Das Elend ist, dass kaum jemand ein Gefühl für die Zahlen und Größenordnungen hat.

Naja, hier stehen 1158 bis 2452 TWh im Jahr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik_in_Deutschland#Fl%C3%A4chenabsch%C3%A4tzungen
Gerade die 2452 TWh wären nicht mehr verschwindend gering, sondern ca. das Vierfache der aktuellen deutschen Stromproduktion.

Dazu kommt, dass man noch gar nicht erforscht hat, welche Ressourcen benötigt werden um weltweit hunderttausende an Quadratkilometern Solarzellen herzustellen und zwar alle maximal 20 Jahre komplett neu. Als gealterte Halbleiter sind Solarzellen nur schwer zu recyclen.

Die Haupt-Ressourcen für die Zellen und das Glas gibt's wortwörtlich wie Sand am Meer - Silizium. Wie viele seltene Elemente man derzeit alternativlos braucht, weiß ich nicht.
Das Thema ist aber definitiv beachtenswert, absolut richtig.

Das Speicherproblem gibt es auch noch und ist großtechnisch ungelöst.

Es ist eine Unsitte, aus der Machbarkeit von Prototypen schließen zu wollen, dass eine großtechnische Machbarkeit gegeben sei.

Isz zwar richtig, aber noch fehlt auch die wirtschaftliche Machbarkeit der Speicher. Damit ist das ein Henne-Ei-Problem. Stand heute wären Speicher unwirtschaftlich teuer, darum baut keiner eine großtechnische Anlage, selbst wenn sie technologisch machbar wäre. Wird Energie teurer und Speichern lukrativer, kann sich das sehr schnell ändern.

Was aber garantiert funktioniert ist Verzicht.

Ja. Und zwar so, dass fast jeder will, dass Andere verzichten, und seinen eigenen Verzicht auf ein Minimum reduzieren will. Wenn Verzicht das Problem am Ende überhaupt nicht löst, kann man sich prima gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.08.2023 13:31).

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