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  • bavarian dynamics

626 Beiträge seit 16.07.2019

Re: Warum es mit der Nordostpassage so schnell nichts wird

ludmillaZ schrieb am 23.02.2021 19:18:

Eine komplett ganzjährig eisfreie Nordostpassage hat gewisse Nachteile.
Für Eisbären und Robben z.B..

Der größte Nachteil der Robbe ist der Eisbär: Ihr größter Freßfeind nämlich.

Auch für die Rentiere ist die dortige Erwärmung nicht hilfreich.

Aha, wenn es wärmer wird, sinkt das Futterangebot für Rentiere? Das glaube ich kaum, es verhält sich vielmehr andersrum: Je wärmer es wird, desto mehr Gräser, Rinde, Laub, desto mehr Biomasse gibt es. Und das ist es, was Rentiere fressen.

Und da sind wir wieder bei den Menschen.
Es gibt nämlich in der Arktis Menschen für die sind Robben und Rentiere das,
was für den Schwaben sein heiliges Blechle ist:

Ach so, reiten die Eskimos auf Robben & Rentieren? Hab ich was verpaßt?
Der Schwabe mein Freund, der reitet in seinem Hl. Blechle.
Arbeite an Deinen Vergleichen, die taugen nämlich nix.

Ach ja, der Eskimo fährt heute mit einem Schneemobil oder einem motorisierten Schlitten. Mit Verbrennungsmotor. Von Alpina (Italien), Artic Cat (USA), Bombardier (Kanada) oder Yamaha (Japan).

Transportmittel

Nein. Und auch früher waren weder Rentiere noch Robben (!!!) Transportmittel in diesen Gebieten. Vielleicht meinst Du Hundeschlitten und hast Hund mit Seehund verwechselt.

und Nahrungsgrundlage zugleich.

Du wirst Dich wundern, es gibt auch dort mitlerweile Supermärkte. Und die Nahrungsgrundlage selbst von atavistischen Menschen, die noch jagen, die verbessert sich, je wärmer es wird, dann gibt es nämlich mehr Rentiere, die man jagen kann.

Sie liefern auch Werkzeuge und Baumaterial...

Die "Werkzeuge" die Knochen gewisser Tiere früher mal geliefert haben, die will aber kein Mensch dort mehr haben. Werkzeuge aus Stahl und Hartplastik moderner Produktion sind nämlich einfach viel besser. Ein Leatherman Tool trägt der moderne Eskimo.

Und das historische Baumaterial in diesen Gebieten ist weder Robbe noch Rentier, sondern - äh - Wasser. In festem Aggregatzustand: Eis. Man Iglu.
Das aktuelle Baumaterial in diesen Gebieten ist herbeigeschaffter Stahl, Aluminium, hochisolierende Kunstoffe (Segnung der modernen Petrochemie), Glas (ja die haben Fenster dort) und wo es mit den Temperaturen möglich ist, natürlich Beton. Weiter südlich auch Holz. Der Wald wächst nämlich nicht auf dem Eis, sondern nur dort, wo es etwas wärmer ist. Bzw. wenn es wärmer wird, gibt es mehr Wald. Für Holz. Baut gut, brennt gut.

Die reiten da zwar nicht mit Robben übers Eis,

Na immerhin.

Robben gehören dort aber durchaus zur normalen Nahrung und wichtiger Vitaminquelle (jahreszeitlich bedingt).

Das wird den Eisbär aber nicht freuen, wenn ihm der Eskimo die Robben wegschießt.
Ach so, den Eisbären erschießt der Eskimo übrigens auch, der ist gefährlich. Das freut übrigens die Robbe, ein Freßfeind weniger. Sie wird dann allerdings vom Menschen bejagt, allzuviel bringts ihr nicht. Der Eskimo benutzt für diese Tätigkeiten ein modernes Gewehr. Damit geht es so schön einfach. Und das geschossene Rentier fährt man dann auf dem Anhänger vom Motorschlitten nach Hause. Guten Appetit.

Waldbrände in Sibirien. Schon mal was von gehört?

Damit Wald brennen kann, muß überhaupt erst mal einer da sein.
Am Nordpol gibts keine Waldbrände, da gibt es nämlich keinen Wald: ZU KALT!
Mit mehr Wärme, gibts mehr Wald. Und das ist gut, ein Wald ist nämlich cetris pariubus deutlich mehr wert, als eine sehr kalte Fläche, die meterdick mit Eis belegt ist.

Und Flüsse, die einen Monat später zufrieren und einen Monat früher auftauen, sind für diese Menschen durchaus ein Problem der Existenzgrundlage der Menschen dort und auch für die Tierwelt.

Der beste Fluß ist der, der gar nicht zufriert. Weil es warm genug ist. Dieser Fluß ist nämlich eine ganzjährig nutzbare Wasserstraße. Die sollen froh sein, wenn ihre Flüsse nicht mehr zufrieren. Genauso wie auch wir sehr froh sind, daß der Rhein nicht mehr zufriert.

Ich kenne aber durchaus die Argumentation: Ist doch geil, wenn es wärmer wird.
Muss ich nicht mehr so viel heizen...

Was hast Du dem entgegenzusetzen? Exakt gar nichts. Es ist einfach so. Wenn es wärmer wird, muß ich (und DU!) weniger heizen. Es gibt gewisse Leute (eben die Ökosozialisten) die ein eingebildetes Problem mit Öl, Gas, Kohle haben. Es sind dumme Leute, aber das ändert gar nichts daran, daß WENN es wärmer wird, ich weniger Heizöl kaufen muß und andere Leute eben weniger Heizgas. Und wo Strom verwandt wird: Eben Strom aus Kohle, Gas seltener Ölverstromung.
Niemand heizt zum Spaß. Heizen ist teuer. Weniger ist mehr.

Das sind aber Leute, die weder in Biologie noch in Geografie so richtig aufgepasst haben.

Da würde ich an Deiner Stelle mal ganz still sein.

Die arbeiten bei VW, Porsche oder bei RWE...

Mir ist völlig unklar was VW & Porsche (Porsche gehört übrigens zu VW) mit der Erwärmung von Häusern zu tun haben. Nichts. Denn diese Firmen stellen keine Heizungssysteme her, sondern Autos. Auch im Brennstoffhandel für häusliche Heizungssysteme ist VW/Porsche nicht aktiv. Kurz: VW ist es EGAL ob es wärmer oder kälter wird. Außentemperatur & Automobilbau verhalten sich so: Zum einen ist das normale mitteleuropäische/asiatische/amerikanische Standardauto diverser Produzenten bereits in einem sehr weiten Temperaturband einsetzbar, zum anderen kann man Autos auch gegen Minusgrade härten. Beginnt bei Volvo, Unimog, Lada usw. Und wenn es wärmer wird, dann spart man einfach am Dach. Und sägt es ab: Das nennt man Cabrio. Eher was für Küstenstraßen in Südfrankreich als für Küstenstraßen in Sibirien.

Und RWE verkauft Strom. Richtig. Wenn es KÄLTER wäre, würde RWE übrigens MEHR Strom verkaufen. Weil man dann mehr Strom braucht, für Heizzwecke u.a. Mal einfach bei den Stromproduzenten in Finnland, Schweden, Nordrußland, Norwegen, Alaska oder Kanada nachfragen: Da ist der Stromverbrauch pro Kopf weitaus höher als hier. Weil es dort KÄLTER ist, als hier.

bd

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