Der Militäretat ist eine US-Forderung.
In solchen Momenten zeigt sich, was die ältere SPD-Rige um Erhard Eppler oft erwähnt hat. Deutschland besitzt keine wirkliche Souveränität.
Und das muss man nicht mal wirklich staatspolitisch detailliert ausschmücken, um es zu erkennen. Dieses Land hat keine Kernidentität mehr. Damit ist nicht etwa irgendeine kulturelle Identität gemeint oder eine Deutschtümelei, sondern eine Autonomie die sich an den realen Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert.
Es gelten nur noch die äußeren Umstände und die Machtspiele.
Deswegen ist die Ignoranz gegenüber dem Klimawandel auch keine autoritäre, konservative Ignoranz, die sich über dieses Problem stellen würde, so wie Trump das z. B. macht. Es ist das Nicht-reagieren einer Entität, die gar nicht in einem eigenen Austausch von Wahrnehmung und Reaktionen mit den realen Gegebenheiten steht, sondern nur in Relation zu anderen Nationen und Entitäten und deren Aktionen und Wünschen agiert.
Das ist eben kein Problem der SPD alleine. Der gesamte Staat krankt an dieser wandelnden Leere. Selbst der neuerliche Versuch der Willkommenskultur in den etablierten Parteien, die Frage nach dem "Was wollen wir sein" zu beantworten, ist eher ein Streben nach Größe als Zweck an sich selbst, als eine Ausrichtung an realen Bedürfnissen. Die strahlende Pose einer Carola Rackete, die überall abgebildet wurde, sagt nichts anderes, als "Wir sind wieder wer!"
Es ist so absurd, man würde es nicht glauben, wenn es nicht wiederholt passieren würde, dass man, angeblich um Deutschland wieder autonom zu machen (!), es in die militärischen, willkürlichen Konflikte anderer hineinzieht.