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Avatar von marenghi
  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Re: noch einer der es nicht verstanden hat

Ich mach nochmal weiter mit den Metaüberlegungen, weil ich die wichtig und interessant finde, nicht nur bei der Wissenschaftsleugnung bei der Klimaforschung, sondern auch in anderen Bereichen.

Wie oben schon hrwe ansprach: Laienzweifler, die sowas Gesichertes wie die Treibhausgastheorie anzweifeln, haben einfach nicht die die Ressourcen, es überhaupt anzweifeln zu können.

Sie maßen sich stattdessen an, aufgrund einer ihr komisch vorkommenden Grafik ("wenn CO2 nicht gleichläuft mit der Temp kann es keinen Einfluss haben!"), Datenpunkt oder Beziehung ("CO2 hat so einen geringen Anteil - das kann doch nix ausmachen!"), aber eben ohne notwendiges Wissen, einen Fehler entdeckt zu haben, den tausende von Forschern anscheinend zu blöd sind zu entdecken.

Anstatt dass es also irgendwie eine Selbstreflektion gibt, ein paar Sicherungen, die sagen "Hmm, is schon a bissel komisch, dass ich jetzt als Hugo Schmidt, gelernter Informatiker/Bäcker/Jurist nach fünf Minuten google eine Theorie widerlegt habe, für die Leute Mio von Stunden geforscht haben".

Sowas bei dir, als du meinst:

"Dummerweise passt die CO2 Kurve nicht zur Temparaturkurve. Interessiert aber scheinbar keinen."

Da muss doch die Alarmglocke klingeln - so ein offensichtlicher Fehler interessiert keinen? Milliarden von Menschen lassen sich eine Energiewende aufbrummen, Staaten sehr viel Geld kosten, fossile Unternehmen massive Gewinne, ohne dass das, sicherlich auch sehr viele herausragende Forscher, interessiert? Aber anscheinend dass diese internen Alarmglocken einem sagen, dass man da etwas übersehen hat, aus verständlicherweise, da man das nciht beruflich macht, Unwissenheit ...schaltet man diese Alarmglocken ab, indem man schnell eine weltweite Verschwörung konstruiert, dass ja alle Staaten unter einer Decke stekcen, die sich sonst nicht grün (harhar) sind und diese Wissenschaft akzeptieren. Damit die Grüninnen die Weltherrschaft erreichen. Oder die sonstigen Soros und Konsorten.

Das ist für mich bspw immer der Punkt bei anderen Themen, die mir komisch vorkommen, da meine Genialität zu hinterfragen und anzunehmen, dass ich hier nicht als Erster einer Sensation mit folgendem Nobelpreis auf die Schliche gekommen bin - sondern einfach nicht genug weiß. Bisher hat sichs dann - leider - immer so rausgestellt. :)

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Wenn das nicht passiert, sondern man Zweifel an Zweifel aneinander reiht, man einem nach dem anderen ausgeräumt bekommt, man aber immer weiter neue Zweifel sucht, UM SEINE MEINUNG ZU BEHALTEN anstatt aufgrund neuer Informationen die EIGENE MEINUNG ÄNDERT, oder gar Informationen ignoriert oder gar als Fälschungen und Verschwörungen versucht abzustreiten (Temperaturen falsch gemessen usw) ...zeigt das, dass hier Kognitive Dissonanz am Werk ist.

Deshalb ist es ja sinnlos, mit Sachargumenten diese Zweifel versuchen zu beantworten. Es gibt sogar Studien, dass Menschen, je MEHR ihrer Argumente widerlegt werden, umso STÄRKER an ihrer Meinung festhalten.

Der Grund dafür ist, dass man noch mehr Energie reinsteckt, um diese Widerlegungen abzustreiten (zB indem man Verschwörungstheorien aufmacht), sodass man neudeutsch noch mehr committet ist, noch mehr Ego in die eigene Position steckt. Würde man dann zugeben, dass man sich geirtt hat, würde die vergangene Beharrung ja lächerlich erscheinen.

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Ich habe das in der Praxis mit Klimaskeptikern schon über die Jahre Dutzende Male erfahren - du bist da nicht der Erste. Deshalb weiß ich, dass die einzige Möglichkeit, einen Skeptiker da raus zu helfen, sich immer tiefer zu verbarrikadieren, eben nicht die Widerlegung seiner falschen Laienannahmen, Fehlwissen oder schlicht aufgeschnappte Desinfo von professionellen Leugnergruppen ist. Sondern dass, sobald sie an ihre eigentliche Motivation erinnert werden - die Abneigung gegen die FOLGERUNGEN der Forschung für ihr Leben, wie höhere Preise, Änderung der Gewohnheiten, nervige GRÜNINNEN - überhaupt kein Interesse mehr an Wissenschaftszweifel haben. Sondern dann der Grund für diesen Wissenschaftszweifel präsent wird. Spannende Sache, das immer wieder zu erleben. :)

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Falls du denkst, du seist eine Ausnahme, ganz ohne Ego und rational unterwegs und würdest selbstverständlich deine Meinung ändern, weil du gerne dazulernst und neue Info akzeptierst oder gar welche suchst, die deine Annahmen widerlegen - dann bitteschön, gibt unendlich viel dazu.

Die bekanntesten Einwände sind alle schon vor Jahren und tausende Male erklärt worden, die Korrelationsgeschichte zwischen CO2 und Temperatur natürlich auch:

https://skepticalscience.com/co2-temperature-correlation.htm
https://skepticalscience.com/soares-correlation-co2-temperature.htm
https://skepticalscience.com/co2-lags-temperature.htm
https://skepticalscience.com/warming-co2-rise.htm

Ich hab keine Hoffnung, dass das bei dir anders läuft als bei den vielen, die ich in zehn Jahren auf dem Klimablog von Prof. Rahmstorf gesehen habe. Die kamen Monat für Monat, Jahr für Jahr mit Einwänden an, die jedes mal geduldig erklärt worden. Was passierte, haben diese Leute nach dem xten Mal, dass sie erfahhren haben, dass sie etwas aufgrund von fehlendem Wissen falsch verstanden haben, ihre Meinung geändert? Irgendwie nach zehn Mal auf der heißen Herdplatte gemerkt, dass sie ständig auf dem falschen Dampfer sind?

Nein, natürlich nicht. Auch beim elften Mal haben sie im Brustton der Überzeugung einen Monat später einen weiteren "Fehler" der Forscher gefunden.

Aber ich geb dir einen per paypal aus, falls du eine Ausnahme sein solltest. :)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.08.2023 11:38).

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